Biografien, Kunst

Das Talent ist keine Frage des Geschlechts

Aus: fachbuchjournal-Ausgabe 3/2021

Das Talent ist keine Frage des Geschlechts. Mit dieser Aussage befürwortet 1785 das Mitglied und der spätere ständige Sekretär der Académie Royal de Peinture et de Sculpture Antoine Renou die Aufnahme von Künstlerinnen in diese staatliche Akademie in Frankreich. Die Berliner Kunstakademie öffnet erst 1919 ihre bis dato für Bewerberinnen fest verschlossenen Türen. Aber schon vorher schafften es Künstlerinnen auf Nebenwegen, öffentlich gesehen zu werden, indem ihre Werke von Museen und Privatpersonen erworben und ausgestellt werden. Sie kämpften um Sichtbarkeit, in dem sie sich in Vereinigungen wie dem „Verein der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen zu Berlin“ engagierten, Ausstellungsmöglichkeiten erkämpften und Förderer und Mäzene auf sich aufmerksam machten. Trotz außerordentlichen Talents mussten Frauen aber immer große Energie und einen ungebrochenen Willen aufbringen, ihre Werke neben die ihrer männlichen Kollegen zu positionieren. Wir stellen Bücher von und über Malerinnen vor, die es im wahrsten Sinne des Wortes der Welt gezeigt haben.

Kari Herbert: Rebel artists. 15 Malerinnen, die es der Welt gezeigt haben. Geschichten und Illustrationen. München: C.H. Beck, 2019. 143 S. ISBN 978-3-406-74147-0, € 18.00

    Die Rezensionen beginnen mit einem Blick in ein Kinderund Jugendbuch der Künstlerin und Illustratorin Kari Herbert aus der verdienstvollen Reihe über Rebellinnen des C.H. Beck Verlages. Es beginnt mit einem Manifest: „Du möchtest auch ein Rebel artist werden? Dann nimm dir einen Pinsel, einen Stift oder was du gerade zur Hand hast. Glaub an dich. Lass deiner Phantasie freien Lauf“ (S. 7) usf. Kari Herbert stellt Frauen aus aller Welt vor, die sich als Künstlerinnen Respekt verschaffen, trotz aller Benachteiligungen, Demütigungen und Ausgrenzungen. Die Autorin, von der auch die Illustrationen stammen, setzt in Kurzporträts 15 Frauen ein wunderbares Denkmal, neben etablierten Künstlerinnen wie Hannah Höch, Frida Kahlo und Georgia O`Keefe findet der Leser u.a. die kanadische Inuit-Künstlerin Kenojuak Ashevak, die Batik-Künstlerin von den Aborigines Emily Kame Kingwarreye und die leider früh verstorbene ungarisch-indische Künstlerin Amrita Sher-Gil.

    Das sehr gut geschriebene und erschlossene Buch (einschl. einer Galerie der Künstlerinnen und der abgebildeten Kunstwerke, einem Glossar und einem Sach- und Personenregister) gibt einen interessanten Querschnitt durch die weibliche Kunst des 20. Jahrhunderts. Es ist bestens geeignet für Kinder und Jugendliche. Das Werk erschien 2020 bereits in dritter Auflage.

     

    Talent kennt kein Geschlecht. Malerinnen und Maler der Romantik auf Augenhöhe / Hrsg. Museum Georg Schäfer. München: Hirmer Verl., 2020. 207 S. ISBN 978-3-7774-3508-4, € 34.90

      Das ist eine besondere Ausstellung im Museum Georg Schäfer Schweinfurt: Malerinnen und Maler der Romantik auf Augenhöhe. Vertreten sind 16 Künstlerinnen und 20 Künstler mit insgesamt 90 Arbeiten aus 24 Museen. Viele Werke werden erstmals gezeigt.

      In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgt ein breiter Aufbruch der Malerinnen als eine sich untereinander vernetzende Gruppe, während in den Jahrhunderten davor Künstlerinnen allenfalls der Status von Ausnahmetalenten zuerkannt wird. In Deutschland gibt es nur wenige Frauen, die diesen Aufbruch wagen in und mit den für sie nunmehr offenstehenden Kunstakademien, erhebliche Vorurteile seitens der Kollegen inbegriffen. Der opulente Katalog mit prächtigen Bildern zeigt die Werke in verschiedenen Sektionen: personifizierte Malerei, Stillleben, höfisches Porträt, die Heroin Angelika Kauffmann, Porträtmalerei von Bürgern und Bauern, Selbstbildnisse von Künstlerinnen, Familie und Geselligkeit, Louise Seidler und Maria Ellenrieder, die Vorläufer Raffael und die Nazarener, die Rolle des Alters. Dies wird begleitet von vier Essays: eine Einführung zum Thema, Fragen zum weiblichen und männlichen Blick auf Bildthemen der Romantik, Marie Ellenrieder und ihre Stellung als Hofmalerin in Baden, der Vergleich der Werke von Malerinnen und Malern der Romantik.

      Diese wunderbare Monographie zeichnet sich dadurch aus, dass sie erstmals in dieser Breite und Tiefe die Werke der Malerinnen denen der männlichen Zeitgenossen gegenüberstellt. Dadurch ergeben sich Vergleiche hinsichtlich der Rollenzuweisungen, der Qualität und der Bildtraditionen von 1770 bis 1840 sowie der Themenbehandlung. „Talent an sich wurde sowohl Malerinnen als auch Malern zugesprochen. Es war gleichermaßen ausschlaggebend, um überhaupt produktiv wirken zu können. Allerdings wiesen Geschlechterzuweisungen den Künstlerinnen und Künstlern verschiedene Aufgaben und Gestaltungsräume zu. Für Malerinnen blieb hierbei vom Ancien Régime bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hinein … die Familie bestimmend für ihre Möglichkeiten, die Kunst beruflich und öffentlich anerkannt auszuüben.“ Ihre Themen blieben auf den gesellschaftlichen und kirchlichen Raum beschränkt: „Porträts, Stillleben, Blumenmalerei, religiöse Themen … Von Malern hingegen wurde eine kreative und eigenständige Gestaltung des politischen Raumes nicht nur erwartet, sondern auch eingefordert.“ (S. 19)

      Zu den Künstlerinnen und Künstlern gehören neben Angelika Kaufmann, über die gesondert die Veröffentlichung Verrückt nach Angelika Kauffmann vorliegt (s.u.), Marie Ellenrieder und Louise Seidler auch heute weithin unbekannte Küsterinnen und Künstler wie Barbara Krafft, Caroline Bardua und Electrine Freifrau von Freyberg. Esther Hornung präzisiert in ihrem einführenden Beitrag den Titel der Ausstellung und des Kataloges mit Talent hat kein Geschlecht.

       

      Kampf um Sichtbarkeit. Künstlerinnen der Nationalgalerie vor 1919 / Hrsg. Yvette Deseyve, ­ Ralph Gleis. Berlin: Reimer Verl., 2019. 223 S. ISBN 978-3-496-01634-2, € 29.90

        1919 ist nicht nur das Jahr, in dem Frauen erstmals in Deutschland wählen dürfen, auch die Berliner Kunstakademie öffnet ihre bis dato für Bewerberinnen fest verschlossenen Türen für angehende Künstlerinnen. Aber schon vorher schaffen es Künstlerinnen auf Nebenwegen öffentlich gesehen zu werden, indem ihre Werke von Museen und Privatpersonen erworben und ausgestellt werden. Sie kämpfen um Sichtbarkeit, in dem sie sich in Vereinigungen wie dem „Verein der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen zu Berlin“ engagieren, Ausstellungsmöglichkeiten erkämpfen und Förderer und Mäzene auf sich aufmerksam machen.

        Das alles belegen auch die Bestände der Alten Nationalgalerie in Berlin. Diese Entwicklung zeichnet eine Ausstellung samt Katalog über einen Zeitraum von 140 Jahren in 60 Gemälden und Skulpturen von 43 Künstlerinnen nach. Der Katalog geht den Werken und den ungewöhnlichen Lebenswegen der Künstlerinnen nach. Bekannte Künstlerinnen wie Paula Modersohn-Becker, Käthe Kollwitz und Gabriele Münter sind Bestandteil von Dauerausstellungen, andere werden nach vielen Jahren im Depot neu entdeckt – u.a. die norwegische Bildhauerin Ambrosia Theodora Tønnesen („sie gilt als erste professionelle Bildhauerin des Landes“, S. 165), Natalija Sergeevna Gončarova („eine zentrale Figur der russischen Avantgarde vor dem Ersten Weltkrieg“, S. 133), die in Ungarn geborene und auch in den USA erfolgreiche Salonmalerin Vilma Parlaghy („nach ihrem Tod 1923 geriet sie vollends in Vergessenheit“, S. 153), die Porträt- und Historienmalerinnen Friederike O`Connell und Paula Monjé, die Landschaftsmalerin Maria von Parmentier und die Bildhauerin Tina Haim-Wentscher, dazu die vollkommen unbekannte Malerin Pauline Lehmaier. Das sind zum großen Teil überwältigende Entdeckungen!

        Die Werke werden nicht in einem gesonderten Katalog gezeigt, sondern integriert in eine Einführung, Beiträge (Malerinnen von 1780 bis 1880 in der Sammlung der Nationalgalerie; Strategien von Künstlerinnen im Kaiserreich; die Bildhauerinnen im 19. Jahrhundert in der Nationalgalerie), die vorzüglichen Biographien der Künstlerinnen, ein Verzeichnis der vor 1919 entstandenen Werke sowie ein Verzeichnis der verlorenen, vor 1919 entstandenen Werke. Ein Band, der hoffentlich Nachahmer in anderen Galerien und Museen finden wird.

         

        Fantastische Frauen. Surreale Welten von Meret Oppenheim bis Frida Kahlo / Hrsg. Ingrid Pfeiffer. München: Hirmer Verl., 2020. 419 S. ISBN 978-3-7774-3413-1, € 39.00

          Der Ausgangspunkt für diese Veröffentlichung ist die surrealistische Bewegung um André Breton, „ihren geistigen Kopf, Anfang der 1920er Jahre in Paris … Künstler und Literaten wie Louis Aragon, Paul Éluard, Max Ernst, Salvador Dalí, Yves Tanguy und Man Ray trafen sich regelmäßig, verfassten Manuskripte, publizierten Zeitschriften und sprachen über die Ideen Sigmund Freuds oder des Marquis de Sade. Mit Kunst und Literatur sollte das rationale Weltbild infrage gestellt werden sowie eine revolutionäre, freie und neue Kunst geschaffen werden.“ (S. 17) Aber der Surrealismus hat auch Frauen erfasst und beflügelt. Dies ist nun der Katalog der bisher umfangreichsten Ausstellung mit etwa 60 Werken von mehr als 30 Künstlerinnen des Surrealismus aus elf Ländern – von Meret Oppenheim bis Frida Kahlo. Diese beiden Künstlerinnen im Titel markieren den Zeitraum des Surrealismus von den 20er Jahren bis in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. In 13 großartigen Beiträgen zu allgemeinen Themen wie Surrealistinnen in Europa, den USA und Mexiko, Fotografinnen und Surrealismus, die weibliche Seite des belgischen Surrealismus oder surrealistische Künstlerinnen in Mexiko finden sich auch Texte zu einzelnen Künstlerinnen, nicht zu vergessen deren Biografien am Ende der Veröffentlichung.

          Solch Fantastische Frauen sind Malerinnen, Bildhauerinnen, Filmkünstlerinnen und Fotografinnen mit einer großen Bandbreite – Gemälde mit Frauen- oder Männerakt, unterkühlte Landschaften, filigrane Zeichnungen, Fotomontagen. Viele Künstlerinnen arbeiten in von ihnen aufgebauten Netzwerken, das erklärt auch ihre Vielseitigkeit.

          Die Protagonistinnen sind Meret Oppenheim und Frida Kahlo, Leonor Fini, Dora Maar, Leonora Carrington und Dorothea Tanning, Jacqueline Lamba und Claude Cahun.

          Entdeckungen finden sich ohne Ende: Claude Cahun mit ihren androgynen fotografischen Selbstporträts, Germaine Dulac mit ihrem Stummfilm „La Coquille et le clergyman“ als erstem surrealistischen Werk der Filmgeschichte, der mexikanische Freundinnenkreis mit Remedios Varo, Leonora Carrington, Bridget Tichenor und Kati Horna und ihren aus der Beschäftigung mit Alchemie, Magie und Buddhismus entstandenen Bildern mit fantastischen Wesen, die Malerin Jane Graverol, die „vor allem die Mythologie als unerschöpfliche Inspirationsquelle heran(zieht), um das Weibliche in seiner Vielfältigkeit und seinen Identitäten zu befragen“ (S. 181), Alice Rahon mit ihrer Ballade von Frida Kahlo (S. 268) und nicht zu vergessen Louise Bourgeois, die ihre Skulpturen „als Monumente für die verheerende Wirkung der Emotionen, die man durchstehen muss“ (S. 349) versteht.

          Dieses Katalogbuch ist mehr als eine Werkschau, es ist es ein Standardwerk zur weiblichen Seite des Surrealismus!

           

          Bildhauerinnen in Deutschland / Hrsg. Marc Gundel, Arie Hartog, Frank Schmidt. Köln: Wienand Verl., 2019. 256 S. ISBN 978-3-86832-520-1, € 39.80

            Diese Ausstellung folgt thematisch auf „Die 1. Generation Bildhauerinnen der Berliner Moderne“ von 2018, in der die erste Generation von freischaffenden Bildhauerinnen in Deutschland vorgestellt wird, u.a. Sabine Wolff, Käthe Kollwitz, Marg Moll und Renée Sintenis. Jetzt zeigen zwei Bremer Museen, das Gerhard-Marcks-Haus (schwerpunktmäßige Auseinandersetzung mit Motiven, Materialien und Porträts) und die Museen Böttcherstraße (schwerpunktmäßig Objekte, die sich mit Bewegung, Tanz, Körperbildern und Tierdarstellungen befassen) in Kooperation mit dem Museum in Heilbronn, fast 100 Werke von 50 zwischen 1806 und 1948 geborenen Bildhauerinnen – passend zu 100 Jahre Frauenwahlrecht und 100 Jahre Bauhaus. Der zweisprachige Katalog vermittelt erstmals einen umfassenden Einblick in das Schaffen von vier Künstlergenerationen in den vergangenen beiden Jahrhunderten. Er zeigt Entwicklungen und Umbrüche der weiblichen Bildhauerei, und das nicht nur in großartigen ausgewählten Beispielen allseits bekannter (Isa Genzken, Rebecca Horn, Käthe Kollwitz, Renée Sintenis), aber ebenso unbekannter, verkannter oder vergessener Bildhauerinnen (Else Bach, Charlotte Posenenke, Priska von Martin), sondern auch in sieben exzellenten Beiträgen, z.B. zu Bildhauerinnen in Westeuropa von 1750 bis 1820, mit einer vorläufigen Geschichte der Bildhauerinnen in Deutschland, zur Ausbildungssituation von Bildhauerinnen in Berlin, München und Paris um 1920 sowie zur Situation der Bildhauerinnen nach 1945. Es zeigt sich deutlich, dass der Weg zur Selbstbestimmung und Anerkennung ein sehr weiter war und immer noch ist. So wird dieser mustergültige Katalog zu einem Handbuch über Bildhauerinnen in Deutschland.

            Irene von Hildebrand (1880–1961) ist mit ihrem Hauptwerk „Flora“ von 1906 vertreten. Das Kunstmuseum Krefeld will in den 1950er Jahren diese wunderschöne Mädchenfigur für ihre Sammlungen erwerben. Das aber geht nur beim Ehemann Theodor Georgii, denn bis 1969 sind verheiratete Frauen in der Bundesrepublik nicht geschäftsfähig (Katalognummer 8) – unfassbar!

             

            Verrückt nach Angelika Kauffmann / Hrsg. Bettina Baumgärtel. München: Hirmer Verl., 2020. 207 S. ISBN 978-3-7774-3459-9, € 45.00

              Bis heute fasziniert ihr „Aufstieg vom Wunderkind zur Karrierefrau“, kaum „eine andere Künstlerin des 18. Jahrhunderts repräsentiert besser den Aufbruch von Frauen aus ihrer „Unfreiheit“ als die gebürtige Schweizer Malerin, Zeichnerin und Radiererin.“ (S. 5)

              Angelika Kauffmann (1741–1807) muss nicht neu entdeckt werden, sie ist als berühmteste Malerin des Klassizismus, wohl auch die berühmteste Porträtmalerin ihrer Epoche, nie in Vergessenheit geraten, und es gibt grandiose Ausstellungen, beispielsweise zum 200. Todestag. Aber dieses Ausstellungs- und Publikationsprojekt ist etwas Besonderes, es zieht seinen unermesslichen Vorteil aus den Forschungsergebnissen des Angelika Kauffmann Research Project, das von der Herausgeberin Bettina Baumgärtel initiiert und betreut wird. So entsteht eine neue Gesamtwertung, Kauffmann vertritt „ein neues, europaweit vernetztes Künstlertum und repräsentiert mit ihrem vielfältigen Œuvre wesentliche Aspekte eines internationalen Klassizismus im Zeitalter der Aufklärung und Empfindsamkeit.“ (S. 11) Der Band mit vier Beiträgen und einem nach neun Säulen gegliederten Katalogteil ist zugleich ein Prachtband. Die Tochter eines Porträt- und Freskenmalers aus Chur wird vom Vater erzogen und geht nach dem frühen Tod der Mutter mit ihm auf „Wanderschaft“. (S. 10) Mit großem Selbstbewusstsein und außerordentlichem Talent ausgestattet, malt sie mit 12 Jahren ihr erstes Selbstbildnis, mit 16 Jahren beginnen die Auftragsreisen zuerst nach Italien, später nach England, wo sie sich mit ihrem Vater 1766 niederlässt, 1781 geht sie nach Rom. Mit 21 Jahren wird sie Ehrenmitglied der Accademia di Bologna, mit 24 der Accademia di San Luca in Rom, mit 27 ist sie unter den 36 Gründungsmitgliedern der Royal Academy of Arts in London eine von zwei Frauen. 1781 heiratet sie den venezianischen Maler Antonio Zucchi (1726–1795), der ihr Manager wird. Ihr Haus in Rom wird zu einem bedeutenden Treffpunkt von Künstlern und Politikern: Kaiser Joseph II., Anna Amalia von SachsenWeimar-Eisenach, Johann Wolfgang von Goethe und Johann Gottfried Herder.

              Ihren Sarg tragen Maler, Architekten und Vertreter von Kunstakademien, gefolgt von einem prunkvollen Trauerzug. Sie hinterlässt etwa 800 Ölgemälde, 400 Zeichnungen, 40 Radierungen, eine Fresko Serie und einige Pastelle. Eine bedeutende Monografie und herrlicher Ausstellungskatalog gleichermaßen!

              Der Titel des Buches „Verrückt nach Angelika Kauffmann“, so in einem Brief des dänischen Botschafters Schönborn an Klopstock vom 19.10.1781 als „The whole world is angelicamad“ wird dem Inhalt gerecht. Der Titel der Ausstellung „Angelika Kauffmann. Künstlerin, Powerfrau, Influencerin“, die Künstlerin anpreisend als Influencerin des Klassizismus, ist ridikül, um einen (fast) ausgestorbenen Ausdruck wohl im Sinne von Angelika Kauffmann zu benutzen.

               

              Emy Roeder. Bildhauerin und Zeichnerin. Das Kosmische allen Seins / Hrsg. Henrike Holsing, Marlene Lauter. Berlin, München: Deutscher Kunstverlag, 2018. 264 S. ISBN 978-3-422-07490-3, € 24.90

                2010 werden bei Bauarbeiten für eine neue U-Bahnlinie vor dem Berliner Roten Rathaus im Keller eines im Krieg zerstörten Hauses zahlreiche Überreste zerstörter Skulpturen der klassischen Moderne gefunden. Die Nationalsozialisten zeigen sie 1937 in der Ausstellung Entartete Kunst, dann werden sie in einem Lagerraum des Propagandaministeriums abgestellt. Besonders beeindruckend wirkt auf die Entdecker der Kopf einer aus Terrakotta gebrannten Frau. Recherchen ergeben, dass dies Teil der berühmten Plastik „Die Schwangere“ von Emy Roeder (1890–1971) aus dem Jahr 1920 ist, die u.a. 1932 in einer Ausstellung, die sich gegen den § 218 richtet, zu sehen ist. Ein Sensationsfund einer damals bekannten, heute aber weitgehend vergessenen Künstlerin.

                Nach ihrer künstlerischen Ausbildung in Würzburg, München und Darmstadt beginnt Emy Roeder 1916 mit ihrer künstlerischen Arbeit in Berlin und schließt sich verschiedenen avantgardistischen Künstlergruppen an wie der Vereinigung der radikalen bildenden Künstler, zu der auch ihr künftiger Ehemann, der Bildhauer Herbert Garbe (1888–1945) gehört. Das Ehepaar ist befreundet mit zahlreichen Künstlern wie Käthe Kollwitz, Ernst Barlach und Karl Schmidt-Rottluff. Beide gehen noch 1933 nach Rom, wo sie in der Villa Massimo arbeiten. Garbe, bisher SPDMitglied, tritt 1933 in die NSDAP ein und arbeitet an einer überlebensgroßen Büste von Mussolini, die später von Hermann Göring erworben wird. Garbe kehrt nach Berlin zurück, die Scheidung folgt 1935. Emy Roeder bleibt in Italien und kehrt erst 1950 nach Deutschland zurück, wo sie in Mainz Atelier und Wohnung bezieht. Ihr gesamter Nachlass befindet sich im Museum im Kulturspeicher ihrer Geburtsstadt Würzburg.

                Ihre weltweite Anerkennung geschieht 1955 als Teilnehmerin an der documenta I, aber eine umfassende Ausstellung erfolgt erst 2018, nun mit 140 Skulpturen und Zeichnungen – mit den in den 1920er Jahren geschaffenen Skulpturen aus Holz, die an Arbeiten von Ernst Barlach erinnern (vgl. die jüdischen Flüchtlinge, S. 106), den Porträtbüsten von Erich Heckel, Hans Purrmann, Karl SchmidtRottluff und Gustav Seitz sowie den Tierskulpturen, die an Renée Sintenis erinnern und den Skulpturen von Müttern, Kindern und Heranwachsenden.

                Der Ausstellungskatalog enthält nicht nur einen umfangreichen Katalogteil, sondern eine exzellente kurze Einführung und eine Biografie sowie acht Beiträge, u.a. zu Roeders Position in der Bildhauerei ihrer Zeit, Roeder als Zeichnerin, Roeders Netzwerke als Schlüssel ihres späten Erfolges und die Freundschaft mit Hans Purrmann in Briefen und Bildnissen.

                Der Untertitel der Ausstellung „Das Kosmische allen Seins“ beruht auf Roeders Lebenseinstellung: „Zeit ihres Lebens suchte Roeder das Wesentliche des menschlichen und kreatürlichen Daseins – innere Ruhe und Kraft, Zartheit, Liebe und Schutz, aber auch die tiefe Einsamkeit jedes Lebewesens – in ihren Werken wiederzugeben, ‚das Kosmische allen Seins‘, wie sie es selbst 1920 nannte.“ (S. 9) Eine gebührende Würdigung!

                 

                Heike Carstensen: Julie Wolfthorn. Mit Pinsel und Palette bewaffnet will ich mir die Welt erobern. Berlin, Leipzig: Hentrich & Hentrich, 2020. 87 S. (Jüdische Miniaturen. Band 228) ISBN 978-395565-289-0, € 9.80

                  Die Autorin stellt eingangs die Frage: „Wie konnte es dazu kommen, dass die Malerin und Graphikerin, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den meistbeschäftigten und bekanntesten Künstlerinnen Deutschlands gehörte, über lange Zeit vergessen wurde?“. (S. 69) 2011 geht sie dieser Frage in ihrer Dissertation mit dem Untertitel „Rekonstruktion eines Künstlerinnenlebens“ (S. 87) und in einer darauf basierenden Monographie nach und beantwortet sie nun auch in der fabelhaften Reihe Jüdische Miniaturen für ein breites Publikum. Es geht um Julie Wolfthorn (1864–1944), einer der zu Beginn des vorigen Jahrhunderts bekanntesten und meistbeschäftigten Künstlerinnen Deutschlands, berühmt durch Porträt- und Landschaftsmalerei, sie porträtiert u.a. Ida und Richard Dehmel, Margarete und Gerhart Hauptmann, Tilla Durieux und Carola Neher. Sie ist in vielen Vereinigungen aktiv, gehört zu den Gründungsmitgliedern der Berliner Secession, tritt in den „Verein der Berliner Künstlerinnen“ ein, später auch in den „Deutschen Künstlerbund“ und den Frauenkunstverband, sie gründet mit Käthe Kollwitz die Ausstellungsgemeinschaft „Verbindung Bildender Künstlerinnen“ und ist

                  Mitglied im Hiddensoer Künstlerinnenbund. Julie Wolfthorn ist „eine sehr gute Netzwerkerin, … konzentrierte sich nicht nur auf ihre Kunstproduktion, sondern prägte darüber hinaus den Kunstbetrieb der damaligen Zeit mit. Sie führte ein über weite Strecken engagiertes und erfolgreiches Leben. (S. 7-8)

                  In einer jüdischen Familie in Thorn als Julie Wolf(f) geboren, studiert sie in Paris an der privaten Académie Colarossi Malerei und Grafik, kehrt nach Berlin zurück, fühlt sich aber auch in Worpswede und auf Hiddensee (damals noch Hiddensoe) wohl. 1904 heiratet sie den Kunstkritiker Rudolf Klein (1871–1925).

                  Ihr Leben ändert sich nach 1933 radikal. Als Jüdin wird sie 1942 mit ihrer Schwester Luise Wolf in das Ghetto Theresienstadt transportiert, dort verstirbt sie wenige Tage vor ihrem 81. Geburtstag.

                  Seit 1998 beschäftigt sich ein Freundeskreis mit Leben und Werk von Julie Wolfthorn, der sie in das Gedächtnis der Kunst- und Kulturwelt in Form von Ausstellungen, Vergabe von Straßennamen und Verlegen von Stolpersteinen zurückbringt.

                  Diesem kleinen Büchlein, das zahlreiche Abbildungen enthält (S. 34-49), ist eine weite Verbreitung zu wünschen!

                   

                  Brigitte Salmen: Marianne von Werefkin. München: Klinkhardt & Biermann, 2019. 79 S. (Junge Welt. Band 30) ISBN 978-3-943616-57-6, € 11.90

                    In der historischen Reihe Junge Kunst erscheinen im Klinkhardt & Biermann Verlag von 1919 bis 1933 62 Bände, seit 2012 wird diese Reihe neu aufgelegt und fortgesetzt. Als 30. Band legt Brigitte Salmen eine Biographie über Marianne von Werefkin (1860–1938) auf der Grundlage ihrer großartigen Monographie von 2012 vor. Der Autorin gelingt es, auf weniger als 80 Seiten das charismatische, sehr bewegte und wohl auch unstete Leben der Malerin zu beschreiben, ergänzt und veredelt durch zahlreiche Abbildungen zu Leben und Werk. Ihr Fazit: „Selbstbewusst, kreativ und auf ihre persönliche Freiheit bedacht, verfolgte Marianne von Werefkin zeit ihres Lebens nachdrücklich ihre Ziele, zu denen ihre besondere Neigung zur Kunst gehörte. Sie schuf ein hochrangiges, innovatives Werk und setzte für die Entwicklung der modernen Kunst Anfang des 20. Jahrhunderts entscheidende Akzente.“ (S. 54) Eine willkommene Zugabe sind einige Fundstücke, Briefe und Dokumente von 1901–1920. Eine hervorragende Würdigung einer Künstlerin.

                    Die in eine russische Adelsfamilie geborene Marianne von Werefkin (1860–1938) lebt bis 1896 in Russland, früh wird ihre zeichnerische Begabung entdeckt, sie ist Privatschülerin von Ilja Repin, die ersten Gemälde entstehen, und es beginnt die 27 Jahre andauernde, konfliktreiche Beziehung mit dem Maler Alexej Jawlensky (1864–1941). Von 1896–1914 lebt sie in Deutschland, unternimmt viele Reisen, gründet in München ihren Salon, der zur Keimzelle der Neuen Künstlervereinigung München und schließlich zum Blauen Reiter wird. 1907 entstehen ihre ersten expressionistischen Gemälde, Sie leistet für den deutschen Expressionismus Herausragendes. Von 1914–1938 lebt sie in der Schweiz (ab 1924 in Ascona), wobei der Ausbruch des Ersten Weltkriegs und die Oktoberrevolution einen großen Einfluss auf ihre finanzielle Situation haben. Über viele Jahre begleiten die Künstlerin zahlreiche Freunde und Förderer (Paul Klee, Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Franz Marc, Willy Fries u.v.a.).

                    Ein großer Teil ihres Nachlasses wird in der Fondazione Marianne Werefkin in Ascona aufbewahrt.

                     

                    Marian Stein-Steinfeld: Hanna Bekker vom Rath. Handelnde für Kunst und Künstler. Biografie der Malerin, Mäzenin, Sammlerin und Vermittlerin. Frankfurt am Main: Verlag der Bürgerstiftung, 2018. 383 S. (>Mäzene, Stifter, Stadtkultur< Schriftenreihe der Frankfurter Bürgerstiftung. Band 16) ISBN 978-3934123-27-4, € 25.00

                      Hanna vom Rath (1893–1983) ist die Tochter des Frankfurter Industriellen Walther vom Rath und seiner Frau Maximiliane geb. Meister, damit die Enkelin eines der Gründer der Farbwerke Hoechst, Wilhelm Meister, und Urenkelin des Malers, Radierers und Lithografen Jakob Becker, verheiratet mit dem Musikkritiker der Frankfurter Zeitung Paul Bekker. Ihre Enkelin Marian Stein-Steinfeld, aufgewachsen im Hofheimer „Blauen Haus“ der Großmutter, viele Jahre im Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath tätig, Verwalterin des Nachlasses und freiberufliche Kuratorin, veröffentlicht eine akribisch recherchierte und mit vielen Abbildungen versehene Biografie ihrer Großmutter – es ist die Biografie über eine bedeutende Sammlerin und Kunstmäzenin. Grundlage ist der immense Fundus an Kunstbesitz, Briefen, Gästebüchern, Fotografien und vielen anderen Dokumenten.

                      Die Autorin beginnt mit einem persönlichen Blickwinkel, um dann in zehn Kapiteln aus wohltuender Distanz über ihre Großmutter zu berichten. Es gibt Kapitel über das Aufwachsen zwischen Tradition und Moderne (Privatunterricht, künstlerische Anregungen, Entdeckung einer Nische in der Kunst und Lehrzeit bei O.W. Roederstein und Ida Kerkovius), über Künstlerfreundschaften u.a. zu Alexej von Jawlensky, Paul Klee, Karl Schmidt-Rottluff und Emy Roeder, über ihre politische Haltung gegen den Nationalsozialismus mit Förderung verfolgter Künstler. Nach Kriegsende gründet sie das Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath, das zunächst den unter dem Nationalsozialismus diffamierten Künstlern ein Forum bietet, sie begegnet Ernst Wilhelm Nay, Marta Hoepffner, Wil-

                      li Baumeister und Ludwig Meidner. Durch die Präsentation insbesondere junger Künstler in Nord- und Südamerika, Südafrika, Indien, dem Nahen Osten und Griechenland wird sie zur Botschafterin der Kunst, hier erhält sie große Anerkennung. Ihr Motto: „Es gibt nichts Besseres, als sich für unvergängliche Werte einzusetzen.“ (1940, S. 4) Der Autorin besten Dank für diese großartige, reich bebilderte Biografie.

                      Nur ein kleiner Hinweis: Ein in Sach- und Fachbüchern leider öfter anzutreffender Fehler findet sich auf Seite 171: „Vor der Berliner Humboldt-Universität fand am 10. Mai 1933 die Bücherverbrennung“ statt. Eine nach den Brüdern Humboldt genannte Universität wird zwar am 29.1.1946 beschlossen, aber erst am 8.2.1949 vollzogen, 1933 ist ihr Name Friedrich-Wilhelms-Universität.

                       

                      Hannah Höch. Von Heiligensee in die Welt / Hrsg. Cornelia Gerner, Karoline Hille. Köln: Wienand Verl., 2018. 219 S. ISBN 978-3-86832-452-5, € 29.80

                        Über Hannah Höch (1889–1978) gibt es zahlreiche Biografien, Beiträge in Zeitschriften und viele Einzelausstellungen. Aber immer noch ist ihr Gesamtwerk nicht vollumfänglich gewürdigt.

                        Zum Leben und Wirken nur so viel: Die in Gotha geborene Hannah Höch studiert in Berlin an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule und an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums. Sie lernt durch den Künstler Raoul Hausmann, mit dem sie ein „siebenjähriges Beziehungsdrama beginnt“ (S. 62), die Wegbereiter der Berliner Dada-Bewegung kennen, es entstehen die ersten dadaistischen Fotomontagen. 1920 wird Hannah Mitglied der sozialistischen Novembergruppe und stellt im gleichen Jahr auf der Ersten Internationalen Dada-Messe aus. Sie ist eine Großmeisterin der Collage, eine zynische Satirikerin der Weimarer Republik, vielfach geschätzt und oft als weiblicher Missetäter in der männlich dominierten Avantgarde gefeiert. Deshalb wird ihr nach 1933 geschaffenes Werk unterschätzt.

                        Reisen führen sie in viele Länder, richtig sesshaft wird sie erst 1939 in Berlin-Reinickendorf, wo sie bis zu ihrem Tod lebt. 1938 heiratet sie den Volkswirtschaftler Kurt Heinz Matthies, 1944 wird die Ehe geschieden. Sie leidet unter dem Nationalsozialismus, ihre Arbeiten gehören zur „entarteten Kunst“ und zum „Kulturbolschewismus“, unter ärmlichen Umständen überlebt sie.

                        Lebenslang begleiten sie viele Freundschaften, u.a. zu Arthur Segal, Helma und Kurt Schwitters, László MoholyNagy und Lucia Moholy, Sophie Taeuber und Hans Arp. Hannah Höch gehört zu den großen Persönlichkeiten der klassischen Moderne, ihre Collagen sind Höhepunkte des Dada.

                        Nun liegt mit dem Band Hannah Höch. Von Heiligensee in die Welt eine Hommage vor, die eine Ausstellung im Museum Berlin-Reinickendorf begleitet. Damit wird erstmals das fast 40jährige Leben und Schaffen von Hannah Höch in dem nördlichsten Berliner Bezirk umfassend beschrieben. Vier Beiträge begleiten die vielen Abbildungen: Hannah Höch und Reinickendorf – Hannah Höchs Sammlungen in ihrem Wohnhaus – Hannah Höch vor der Kamera in den 1960er- und 1970er-Jahren – Rezeption nach 1945 zwischen Dada und Moderne.

                        „Möge das Buch viele Menschen finden, die sich für diese außergewöhnliche Künstlerin begeistern.“ (S. 5) Eine wunderbare, auch hervorragend gestaltete Veröffentlichung.

                         

                        Martha Stettler. Eine Impressionistin zwischen Bern und Paris / Hrsg. Corinne Linda Sotzek, Nina Zimmer. Zürich: Verlag Scheidegger & Spiess, 2018. 176 S. ISBN 978-3-85881-588-0, € 48.00

                          „Martha Stettlers Œuvre lässt sich in vier Schaffensperioden gliedern. Auf die Zeichnungen der Jugendjahre folgen die Werke der Ausbildungszeit in Bern, Genf und vor allem in Paris; hier vollzieht sich der Wechsel von einem mehrheitlich zeichnerischen zu einem malerischen Werk. Ihre Hauptschaffensperiode fällt in die Jahre von 1900 bis zur Zwischenkriegszeit, es ist die Epoche der grossen Kompositionen in Öl, mit denen sie bekannt wird, die auch in Übersee gezeigt werden und für die sie Preise erhält. Das Spätwerk ab Mitte der 1920er-Jahre beinhaltet eher private Bilder, es entstehen keine repräsentativen Gemälde mehr.“ (S. 379) Durch diese wunderbare Zusammenfassung der Herausgeberin Corinne Linda Sotzek ist der Rezensent nur noch den Lebens- und Schaffensweg schuldig.

                          Martha Stettler (1870–1945), Tochter des Berner Architekten und Zeichners Eugen Stettler wird nach ihrer Ausbildung (Bern, Genf, Paris) 1902 Mitbegründerin der privaten Malschule Académie de la Grande Chaumière in Paris und leitet diese zusammen mit ihrer Lebenspartnerin, der baltischen Malerin Alice Dannenberg (1861–1948), von 1909 bis 1943. Zu den Schülern gehören u.a. Louise Bourgeois, Alberto Giacometti und Meret Oppenheim. Sie engagiert sich zeitlebens für die Ausbildung der Frauen und die Rechte der Künstlerinnen. 1920 vertritt sie als erste Frau die Schweiz an der Biennale in Venedig. Stettler pendelt zwischen ihrer Wahlheimat Paris und dem Berner Oberland und malt an diesen Stätten.

                          Die wichtigsten Motive für ihre Gemälde sind Kinder, Mütter, Ammen und Gouvernanten in Pariser Parkanlagen, so im Jardin du Luxembourg, in den Tuilerien und in Privatgärten (ihre Pariser Figurenbilder), Landschaftsbilder und Stillleben. Zu Lebenszeiten anerkannt, in vielen Ausstellungen vertreten, nie hat sie „eine Einzelausstellung“ (S.9), und: ihre Werke geraten zunehmend in Vergessenheit. Erst über 70 Jahre nach ihrem Tod zeigt das von ihrem Vater erbaute Kunstmuseum Bern 2018 eine erste umfassende Retrospektive. Dieser widmet sich der vorliegende Band in mehreren Beiträgen, einem biografischen und einem bibliografischen Teil sowie einem umfangreichen Bildteil mit zahlreichen exzellenten Abbildungen zu Werken aus verschiedenen Museen in Frankreich, Italien und Deutschland und aus Privatsammlungen.

                          Ein würdiger Band! Die Herausgeber nennen dies eine „künstlerische Reise“ (S. 7) für eine großartige Künstlerin und engagierte Vorreiterin für die künstlerische Ausbildung der Frauen.

                           

                          Jeanne Mammen. Paris – Bruxelles – Berlin / Hrsg. Förderverein der Jeanne-Mammen-Stiftung e.V. Berlin. Berlin, München: Deutscher Kunstverlag, 2016. 230 S. ISBN 978-3-422-07375-3, € 34.80

                            Diese bisher umfangreichste Retrospektive zu Jeanne Mammen (1890–1976) ist die Wiederentdeckung einer Malerin, Zeichnerin und Übersetzerin, in ihren Werken verbunden mit den Begriffen Neue Sachlichkeit, Symbolismus, Kubismus und Abstrakte Malerei. In Berlin geboren und in Paris aufgewachsen, beginnt sie 1906 ihre Ausbildung an der Académie in Paris, geht später nach Brüssel an die Académie Royal des Beaux-Arts und nach Rom an die Scuola Libera Academica. 1915 nach Berlin zurückgekehrt, verdient sie sich ihren Lebensunterhalt durch Illustrationen in Zeitschriften wie Simplicissimus und Jugend. 1919 bezieht sie mit ihrer älteren Schwester Marie Luise (1888–1956), die ebenfalls Malerin und Zeichnerin ist, ihr Atelier am Kurfürstendamm, in dem sie bis zu ihrem Tod leben wird. Ihre Modezeichnungen, die Ergebnisse ihres Flanierens im Paris und Berlin der 1920er-Jahre (inspiriert von Toulouse-Lautrec und van Gogh, zu sehen auch in ihren Skizzenbüchern,), die Buchillustrationen und die zahlreichen Handzeichnungen finden großes Interesse in der Berliner Kunstszene auf verschiedenen Kollektiv- und Einzelausstellungen. Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten setzt ihrer Karriere ein Ende. Jeanne Mammen gerät trotz ihrer Popularität bis in die 1930er-Jahre hinein schnell in Vergessenheit. 1945 kehrt die Künstlerin zwar in die Öffentlichkeit zurück, aber erst 40 Jahre nach ihrem Tod zeichnet sich eine Wende ab. Die 1976 gegründete gemeinnützige Nachlassgesellschaft Jeanne-Mammen-Stiftung kümmert sich um Nachlass und Werke, die sich in der Berlinischen Galerie befinden. Immer noch ist Jeanne Mammen der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt. Das ändert sich m.E. mit dem Buch Jeanne Mammen. Paris – Bruxelles – Berlin, das der Förderverein der Stiftung gemeinsam mit dem Frankreich-Zentrum der Freien Universität Berlin herausgibt und einer 2017/2018 realisierten Ausstellung in der Berlinischen Galerie unter dem Titel Jeanne Mammen. Die Beobachterin. Retrospektive 19101975.

                            Das vorliegende Buch enthält 15 Beiträge, die die einzelnen Stationen ihres Lebens und Schaffens umfassend behandeln, ausgestaltet mit zahlreichen Abbildungen und ergänzt um den Nachruf auf Jeanne Mammen von Johannes Hübner und um Begegnungen mit Jeanne Mammen von Hans Kinkel. Für den Rezensenten beeindruckend die ihn an Dodo erinnernden Gemälde und Zeichnungen der 1920er-Jahre (vielleicht sind sich die beiden Künstlerinnen in der Berliner Reimann-Schule in Berlin begegnet, genaueres weiß man nicht, S. 207), das Gemälde der von ihr verehrten Valeska Gert (S. 133), der Bücherkarren in Aquarell und Bleistift von 1930 (S. 149), die zwei Mädchen von 1929 in der Bibliothek (S. 129).

                            Diese Monografie ist das Handbuch zu Jeanne Mammen und eine sehr gute Voraussetzung für weitere Entdeckungen.

                             

                            Ada Nolde „Meine vielgeliebte“ Muse und Managerin Emil Noldes. München: Klinkhardt & Biermann, 2019. 231 S. ISBN 978-3-943616-69-9, € 39.90

                              Die aus einer Pastorenfamilie stammende Schauspielerin Adamine Frederikke „Ada“ Vilstrup (1879–1946) trifft 1901 in einem kleinen Ort nördlich von Kopenhagen den 12 Jahre älteren Maler Hans Emil Hansen (1867–1956). Ein Jahr später heiraten sie, mit der Eheschließung nimmt der Ehemann den Namen seines Heimatortes Nolde an. „Emil Nolde ist nicht ohne seine Frau Ada zu denken und Ada Nolde nicht ohne Emil … In den 44 gemeinsamen Ehejahren vertiefte sich der symbiotische Bund … Adas Bedeutung kann für die Entwicklung und den Durchbruch von Nolde als Mensch und Künstler nicht hoch genug eingeordnet werden. Sie ist Muse und Modell für Noldes Kunst … Ada stellt sich ganz in den Dienst der Kunst Noldes. Sie war die entscheidende Vermittlerin zwischen dem scheuen Künstler und der Öffentlichkeit“. (S. 6) Umso erstaunlicher, dass Ada Nolde erst jetzt mit einer eigenen Publikation gewürdigt wird. Die vorliegende ist nutzbringend als eine ausgezeichnete Voraussetzung für eine umfassende Biografie. Es handelt sich um sechs Beiträge: eine biografische Skizze, frühe von Emil gemalte Porträts von Ada, Ada im Schaffen Emil Noldes, Adas Beziehungen zu dem Kunstsammler, Mäzen und Kunstkritiker Gustav Schiefler und seiner Familie, Ada und die Künstlergruppe Brücke, Adas Streben nach Anerkennung in der NS-Zeit. Ohne Ada wäre Emil Nolde nicht der erfolgreiche Maler geworden, als der er heute bekannt ist. Sie pflegt ein Netzwerk an Kontakten, organisiert Ausstellungen, verwaltet und vermarktet sein Werk und legt ein erstes Werkverzeichnis an. Sie unterstützt ihren Mann aber nicht nur in seiner künstlerischen Arbeit, sondern auch in seinem Bemühen, im Nationalsozialismus als Staatskünstler anerkannt zu werden. Nicht nur Emil Nolde, sondern auch seine Frau Ada bewundern die nationalsozialistische Bewegung von Anfang an, 1934 wird er Mitglied des Nationalsozialistischen Arbeitsgemeinschaft Nordschleswig. Mit offenen Armen aber werden beide nicht empfangen: Mit einflussreichen Nationalsozialisten bespricht Ada „beispielsweise am 3. August 1933 die gemeinsam mit ihrem Mann entwickelte Idee, einen Plan Noldes, der die territoriale Aussonderung der Juden aus der Gesellschaft vorsah.“ (S. 181) Antisemitismus pur! Weitere Aktivitäten folgen. Obwohl als „entarteter Künstler“ verfemt und mit Berufsverbot belegt, bleibt Emil Nolde Antisemit, Rassist und glühender Anhänger des Nationalsozialismus. Nach 1945 schlüpft er in eine Opferrolle, aber in Ausstellungen und Veröffentlichungen der letzten Jahre und auch in dieser Publikation wird dieser Mythos entzaubert. Ein großes Dankeschön für diesen umfangreichen, reich bebilderten Band mit vorzüglicher Wiedergabe von Bildern, Grafiken und Zeichnungen, dessen Layout von besonderer Qualität ist.

                               

                              Angelika Menne-Haritz: Helene Menne-Lindenberg (1919-88). Petersberg: Michael Imhof Verl., 2019. 135 S. ISBN 978-3-7319-0821-0, € 22.90

                                Die Tochter von Helene Menne-Lindenberg (1919–1988) und dem Juristen und Richter Heinz Menne (1921– 1988), Angelika Menne-Haritz, ihres Zeichens Direktorin der Stiftung der Parteien und Massenorganisationen der DDR (2002–2006) und Vizepräsidentin des Bundesarchivs (2006–2014), widmet sich in diesem Buch der Familiengeschichte und verfasst die erste umfassende Darstellung von Leben und Werk ihrer Mutter, der Malerin Helene Menne-Lindenberg. Grundlage sind der umfangreiche Nachlass mit Tagebüchern aus den Jahren 1938 bis 1958, vielen eigenen Briefen, Notizen zur zeitgenössischen Kunst und der künstlerische Nachlass. Die in Gelsenkirchen geborene Helene Menne studiert in Berlin und Marburg.1946 wird sie Mitbegründerin der Künstlervereinigung „Hütte“ und 1950 des nach deren Auflösung entstandenen Bundes Gelsenkirchener Künstler, diese Vereinigung entwickelt sich zu einer bis heute wichtigen Einrichtung im kulturellen Leben der Stadt. 1947 nimmt sie erstmals an der überregionalen Großen Kunstaustellung in Essen teil. Nach heftigen öffentlichen Angriffen auf ihre Malweisen anno 1962 verstummt sie für lange Zeit; die abschätzige Disqualifizierung trifft die Malerin hart und wirft sie aus der Bahn. Das Spätwerk entsteht dann aber „in einem Zug, wie in einem Schaffensrausch in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren.“ (S. 67)

                                Das Thema von Helene Menne-Lindenberg ist das Licht und seine prägende Kraft bei der Wahrnehmung der eigenen Umwelt. Auf und nach vielen Reisen entstehen zahlreiche Gemälde, in erster Linie Landschaften, z.B. Küsten, Wolken, Bäume, aber auch Porträts. Favorit des Rezensenten ist der arabische Brunnen in Monreale von 1961, ein Gemälde in Öl auf Hartfaserplatte.

                                „Das malerische Werk ist inzwischen erfasst und fotografisch dokumentiert … Daneben ist ein umfangreicher schriftlicher Nachlass vorhanden. Er ist ebenfalls erschlossen. Bisher sind nur wenige, verstreute Publikationen … vorhanden. Das Buch soll dazu beitragen, die Lücke zu füllen und die Beschäftigung mit dem Malerinnenleben erleichtern.“ (S. 6) Das ist der Autorin sehr gut gelungen! Ein Verzeichnis am Ende der Veröffentlichung erfasst 1134 Werke.

                                 

                                Annet Mooij: Das Jahrhundert der Gisèle. Mythos und Wirklichkeit einer Künstlerin. Göttingen: Wallstein Verl., 2021 474 S. ISBN 978-3-8353-3957-6, € 34.00

                                  Das Buch ist eine große Entdeckung! „Bis zum heutigen Tag liegt dieses faszinierende, ein Jahrhundert umfassende Leben gespeichert und archiviert“ (S. 9) in einem Amsterdamer Grachtenhaus, zum Glück nur bis zum heutigen Tag, denn die Psychologin Annet Mooij beschreibt akribisch das Leben von Gisèle van Waterschoot van der Gracht (1912–2013), Tochter des niederländischen Geologen und Juristen Willem van Waterschoot van der Gracht und der Österreichin Josephine Freiin von Hammer-Purgstall. „Ein besser konserviertes und dokumentiertes Leben … ist kaum vorstellbar. Je älter sie wurde, umso mehr verfiel sie dem Archivierungswahn.“ (S. 13) Obwohl sich im 20. Jahrhundert die Welt dramatisch verändert, hat Gisèle kein Gespür für diesen Zeitenwandel und hält sich fern von der „Realität aus Politik, Weltgeschehen und sozialem Umfeld“ (S. 12) – bis auf die Zeit der deutschen Besetzung der Niederlande und ihre Folgen. Gesellschaftlicher Stand und streng katholischer Glaube der Familie erzürnt die in Den Haag geborene Gisèle und führt zur Rebellion: Schulzeit in katholischen Internaten in den USA, die Ferien auf Schloss Hainfeld in Österreich, ausschweifendes und leidenschaftliches Studentenleben in Paris bei großer künstlerischer Begabung – ein bewegtes, nicht allzu zielgerichtetes Leben. Das frühzeitig betriebene Malen betreibt sie bis ins hohe Alter, „ein künstlerisches Œuvre, das eigenwillig, persönlich und vielseitig ist … Künstlerin sein war für Gisèle überlebenswichtig“ (S. 12), ohne dass die Außenwelt große Kenntnis davon nimmt. Affären mit Männern und viele Freundschaften begleiten ihr Leben.

                                  Das Kennenlernen des charismatischen deutschen Schriftstellers Wolfgang Frommel (1902–1986) wird für Gisèle zu einer schicksalhaften Begegnung und führt den Leser direkt in die Zeit des Nationalsozialismus. Hier wird Gisèle zu einer entschlossenen Person, die mit Talent und Mut in ihrer Amsterdamer Wohnung Herengracht 401 während der deutschen Besatzung mehrere jüdische Männer versteckt und zugleich einen geheimen Kreis von Stefan-GeorgeJüngern finanziert. Der Deckname der Gemeinschaft ist „Castrum Peregrini“, ein von Frommel gegründeter Männerbund, eine nach außen abgedichtete Gemeinschaft mit sektenartigen Zügen. Damit wird Gisèle eher zufällig, aber nicht aus Überzeugung, zur Widerständlerin. Frommel feiert mit seinen Jüngern Feste in geheimbündlerischer Art, später werden Vorwürfe der Päderastie laut. Der Zugang findet ohne die Gastgeberin und Mäzenin statt, Frauen sind nicht ebenbürtig. Für die Rettungstaten werden Frommel und Gisèle nach 1945 von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vaschem als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt. Nach dem Krieg bleibt der Name „Castrum Peregrini“ beibehalten, nun verwendet zur Bezeichnung eines Freundeskreises, eine Imitation des Männerbundes um Stefan George, ein exklusives, geheimnisumwobenes Verlagshaus und zugleich eine Lebensgemeinschaft, Schirmherrin ist Gisèle. Sie wird mehrfach gewarnt, aber die Schicksalsverbundenheit in den Kriegsjahren und Frommels Charisma siegen.

                                  Sie heiratet 1959 den ehemaligen Amsterdamer Bürgermeister Arnould Jan d`Ailly (1902–1967), mit dem sie mehrere Jahre auf der griechischen Insel Paros lebt und das dortige Kloster Agios Ioannis renoviert. 1982 gibt sie dieses Quartier auf und lebt seitdem in Amsterdam. Diese sorgfältig recherchierte Biografie schaut hinter die Fassade einer schwer fassbaren Zeitgenossin des 20. Jahrhunderts, sie schließt auch eine Lücke in der Forschung über Stefan George und gibt einen wichtigen Anstoß für eine Neubewertung des Castrum, das übrigens zum Ende der Stiftung in der alten Form und Neugründung unter dem Namen H401 führt, abgeleitet von der Adresse an der Herengracht, nunmehr ein offenes Kulturzentrum. Das Ziel der Autorin ist es, „Licht auf den wohl ungewöhnlichsten Aspekt in der Persönlichkeit Gisèles zu werfen: ihre Fähigkeit, aus einer komplexen und bei weitem nicht immer heilen Wirklichkeit eine sinnstiftende und anregende Geschichte zu machen.“ (S. 11)

                                   

                                  Sabina Bockemühl. Die Kunst der klaren Haltung. Porträts und Beseeltes. Petersberg: Michael Imhof Verl., 2018. 311 S. ISBN 978-3-7319-0774-9, € 39.95

                                    Die 1966 in Solingen als Tochter des Malers und Glaskünstlers Hans-Jürgen Richartz geborene Sabina Bockemühl widmet sich nach der Schulausbildung ganz der Malerei, studiert bei Markus Lüpertz, Anke Doberauer, Elvira Bach, Hetty Christ und Ricci von Riggenbach, Studienauf-enthalte führen sie in die USA und nach Spanien. Vorbilder sind Maria Lassnig, Anita Rée, Marlene Dumas, Celia Paul, insbesondere aber Frida Kahlo.

                                    Ihr Motto: „Die Kunst ist ein ewiges Finden und sinnliche Erfüllung.“ (S. 286) Ihr Stil: „Ich würde sagen es geht in Richtung Neoexpressionismus“ (S. 274), mit Einflüssen der Pop Art. Ihr Lieblingsgenre ist die Porträtmalerei, hier erzählt sie die Geschichten von Prominenten wie Mario Adorf, Maria Furtwängler, Hannelore Elsner und Roger Cicero, und dann Landschaftsbilder. Was zeichnet sie aus? „Sie ergreift Partei für die Schöpfung, für den Wert und die Bedeutung des Individuums und für die Natur … Diese Bildwelten wären ohne die Vitalität und die Lebensbejahung der Künstlerin nicht zu denken. Das bestimmt den Inhalt ihrer Bilder.“ (S. 7) Kreativität paart sich mit Sensibilität, die hellen Farbfelder vermitteln eine positive Grundstimmung. So sind ihre Porträts mehr als Abbildungen des Äußeren, sie geben einen Eindruck von der Persönlichkeit, „Gesichter sind meine Landschaft“. (S. 16) Der Respekt der Malerin vor der Schöpfung und die ausgesendete positive Botschaft inspiriert sie zum Motto ihrer Ausstellung: Die Kunst der klaren Haltung. „Sie versteht sich als Protagonistin für ein Lebensgefühl. Sie nennt es „Standhaft in der Welle stehen“ – und ihre Bilder bestätigen das“ (S. 7) – „standhaft in der Welle stehen“ ist gerade in Zeiten einer nicht enden wollenden Pandemie ein positives Zeichen, ein großartiger Band mit vielen großformatigen Abbildungen und exzellenten Beiträgen.

                                    Prof. em. Dieter Schmidmaier (ds), geb. 1938 in Leipzig, ­studierte Bibliothekswissenschaft und Physik an der ­Humboldt-Universität Berlin, war von 1967 bis 1988 Bi­blio­­theks­direktor an der Bergaka­demie Freiberg und von 1989 bis 1990 General­direktor der Deutschen Staatsbibliothek Berlin. ­

                                    dieter.schmidmaier@schmidma.com

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