Editorial

15 Jahre!

Aus: fachbuchjournal-Ausgabe 5/2023

Am 15. September 2008 beantragte die Bank Lehman Brothers in New York die Insolvenz. Danach breitete sich eine gewaltige Finanz- und Wirtschaftskrise weltweit aus. Und so ­dominierten vor 15 Jahren auf der Frankfurter Buchmesse die Gefahren einer schweren globalen Wirtschaftskrise alle Diskussionen. Es war beklemmend. Auch Monate danach ­beherrschte die Krise die tägliche Berichterstattung und das Leben jedes Einzelnen. Erinnern Sie sich? Dunkel?

Mitten in dieser aufgewühlten Situation stellten wir bei der Buchmesse 2008 die Nullnummer des fachbuchjournals vor. Trotz der turbulenten Zeiten gingen wir das Wagnis ein, ­eine neue Zeitschrift am Markt zu etablieren; eine Zeitschrift, die sich ganz auf das Fach- und Sachbuch konzentrieren sollte. Ab Januar 2009 füllten wir – ein kleines, hoch ­engagiertes Team – mit der ersten regulären Ausgabe des fachbuchjournals eine Lücke auf dem Zeitschriftenmarkt. Und nun können wir mit dieser Jubiläumsausgabe unseren 15. Geburtstag feiern!

Diesen Erfolg haben wir natürlich zuallererst unseren hochkarätigen Autorinnen und Autoren zu verdanken, aber ganz besonders auch den vielen Verlagen, die das fachbuchjournal – zum Teil regelmäßig seit der Nullnummer! – als Werbeplattform nutzen.

Heute sind die Zeiten nicht weniger aufwühlend. Ganz im Gegenteil! Vor 15 Jahren noch ganz undenkbar, dominiert heute ein Krieg in Europa die täglichen Schlagzeilen. Infolge­dessen verschlechtern sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in vielen Bereichen. Auch in der Verlagsbranche ist das deutlich zu spüren. Besonders kleine, inhabergeführte ­Verlage haben schwer zu kämpfen.

Umso mehr freuen wir uns auf die größte Bücherschau der Welt, die Frankfurter ­Buchmesse. Sie öffnet in wenigen Tagen ihre Tore. In den Hallen werden viele originelle Büchermenschen Gespräche führen. Auch wir werden in die quirlige Atmosphäre eintauchen und ­freuen uns auf die Gespräche und auf den Gedankenaustausch mit Autorinnen und Autoren und den Kolleginnen und Kollegen aus den Verlagen, dem Buchhandel und den Bibliotheken. Und trotz all der Widrigkeiten der letzten Jahre und der für viele Buchschaffende fast substanz- und existenzgefährdenden Krisen, werden wir auch bei dieser Buchmesse, da sind wir uns ­sicher, wieder viele wunderbare, neue und wichtige Bücher abseits des Mainstreams und der gängigen Bestsellerlisten entdecken.

„Man verlegt entweder Bücher, von denen man meint, die Leute sollen sie lesen, oder ­Bücher, von denen man meint, die Leute wollen sie lesen. Verleger der zweiten Kategorie zählen für uns nicht – nicht wahr?” Über dieses leidenschaftliche Kurt Wolff-Zitat schmunzeln wir im Team des fachbuchjournals jedes Mal von Neuem; genauso wie über die von dem ­großen Verleger Samuel Fischer überlieferte Aussage: „Dem Publikum Werte aufzudrängen, die es nicht will, ist die wichtigste und schönste Mission des Verlegers.“ Deshalb: Gehen Sie wieder einmal auf Entdeckungsr ­ eise in dieser Ausgabe des fachbuchjournals. Sie werden Bücher ­finden, die Sie lesen sollten.

Und ich freue mich jetzt auf die Begegnungen bei der Buchmesse, mit Ihnen, liebe ­Leserinnen und Leser.

Herzlich, Ihr Erwin König

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