Privileg und Glück
Was ist Ihre Erinnerung an Ihr erstes Buch? Um welches Buch handelt es sich?
„Wo die wilden Kerle wohnen” von Maurice Sendak – vorgelesen von meiner Mutter.
Ihre drei Lieblingsbücher sind …
… immer wieder neue, aber natürlich immer Bücher von C.H.Beck. Im Moment: „Die Dauer der Liebe” von Sabine Gruber, „Ein Hof und elf Geschwister” von Ewald Frie und „Wie wir Menschen die Welt eroberten“ von Yuval Noah Harari.
Würden Sie Ihre Lieblingsbücher auch als eBook lesen?
Ja.
Entspannen Sie beim Lesen oder was sind Ihre Mittel gegen Stress?
Unser Motto ist „Die Welt im Buch“, das führt in dieser Welt leider nicht immer zu entspannender Lektüre.
Traumjob VerlegerIn? Beruf oder Berufung?
Für Verlegerfamilienmitglieder wie mich: Privileg und Glück.
Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Mein Vater hat mir den Job angeboten, ich habe ihn zunächst probeweise angenommen und hoffe mittlerweile, dass ich ihn noch eine Weile behalten darf.
Gibt es für Sie ein Vorbild aus der Welt der Verleger Innen?
Es gibt nicht das eine Vorbild, doch wenn ich könnte, würde ich mir ein paar Eigenschaften von Kerstin Gleba, F elix Hey, Tom Kraushaar, Michael Krüger, Barbara Laugwitz, Lucien Leitess, Jo Lendle, Andreas Rötzer und Thedel von Wallmoden klauen – aber ich verrate nicht, welche.
Wie beginnt ein guter Tag als VerlegerIn?
Mit der Nachricht eines großen Buchpreises oder einer begeisternden Rezension.
Und wie sieht ein schlechter Tag aus?
Wenn sich ein Autor, eine Autorin oder Mitarbeiter:in zu früh von uns verabschiedet.
Was war das spannendste Ereignis in Ihrem Berufsleben?
Als wir mit einer sehr bedeutenden Person des öffentlichen Lebens der Bundesrepublik über ihr Buchprojekt sprechen durften – leider (für uns) erfolglos.
Wenn Sie eine Veränderung am Buchmarkt bestimmen könnten – welche wäre es?
Dass der Onlinehandel auf einer Plattform bzw. in einem technischen Ökosystem stattfindet, das nur für Bücher da ist und gleichermaßen zugänglich für alle Menschen und Institutionen, die dieses Ökosystem am Leben halten.
Wie viel Prozent seines Umsatzes wird Ihr Verlag in fünf Jahren durch elektronische Informationen ungefähr erwirtschaften?
Der Publikumsverlag C.H.Beck Literatur – Sachbuch – Wissenschaft: vielleicht 15 Prozent.
Und die große Frage am Schluss: Wie wird sich die Verlagslandschaft in den nächsten zehn Jahren verändern?
Sie wird bunt bleiben, auch wenn es aufgrund des demographischen und technologischen Wandels wahrscheinlich etwas Konsolidierung geben wird.