Es ist mein Leben.
Was ist Ihre Erinnerung an Ihr erstes Buch? Um welches Buch handelt es sich?
„Linnéa im Garten des Malers“, ein schwedisches Kinderbuch über den impressionistischen Maler Claude Monet und seinen legendären Garten in Giverny. Auch aufgrund dieses Buchs habe ich Kunstgeschichte studiert.
Ihre drei Lieblingsbücher sind …
Fragen Sie mich nächste Woche, und ich nenne Ihnen drei andere. Für heute sind es „Fluss ohne Ufer“ von Hans Henny Jahnn, „Moby-Dick“ von Herman Melville und alle Geschichten von Clarice Lispector.
Würden Sie Ihre Lieblingsbücher auch als eBook lesen?
Warum denn nicht? Aber ich besitze sie als gebundene Bücher, dann wüsste ich nicht, warum ich sie digital lesen sollte. Und ich besitze privat gar keinen eReader.
Entspannen Sie beim Lesen oder was sind Ihre Mittel gegen Stress?
Wenn meine Lektüre mich entspannen ließe, wie im Spa oder auf der Massagebank, dann würde ich sie sofort abbrechen. Ich will herausgefordert und beglückt werden. Und das hilft auch gegen Stress.
Traumjob VerlegerIn? Beruf oder Berufung?
Es ist mein Leben.
Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Es ließ sich nicht vermeiden, andernfalls hätte ich nicht so kompromisslos genau die Bücher machen können, die ich vermisst hatte.
Gibt es für Sie ein Vorbild aus der Welt der Verleger Innen?
Katharina Wagenbach-Wolff mit ihrer Friedenauer Presse ist so ziemlich das Schönste, das ich mir als Vorbild vorstellen kann.
Wie beginnt ein guter Tag als VerlegerIn?
Gute Laune. Und Lust auf die Arbeit.
Und wie sieht ein schlechter Tag aus?
Schlechte Laune. Und Unlust auf die Arbeit.
Was war das spannendste Ereignis in Ihrem Berufsleben?
Ich bin mir sicher: Das Spannendste steht mir noch bevor!
Wenn Sie eine Veränderung am Buchmarkt bestimmen könnten – welche wäre es?
Mehr Mut, mehr Selbstbewusstsein für die Literatur und die Vermittlung von Literatur. Und strukturelle Verlagsförderung.
Wie viel Prozent seines Umsatzes wird Ihr Verlag in fünf Jahren durch elektronische Informationen ungefähr erwirtschaften?
Unter 3 Prozent. Kaum der Rede wert.
Und die große Frage am Schluss: Wie wird sich die Verlagslandschaft in den nächsten zehn Jahren verändern?
Wahrscheinlich ein bisschen ausgedünnt, aber das gibt auch die Chance zur Profilierung. Früher war es angeblich immer besser – ich bin mir dagegen sicher, es wird künftig noch besser!