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Klaus von Dohnanyi: Nationale Interessen

Aus: fachbuchjournal-Ausgabe 1/2022

Klaus von Dohnanyi, Nationale Interessen. Orientierung für deutsche und europäische Politik in Zeiten globaler Umbrüche.
München: Siedler 2022, Hardcover mit SU, 240 S., ISBN 978-3-8275-0154-7, € 22,00

     

    In einer Welt des rapiden machtpolitischen und technologischen Wandels müssen sich Deutschland und Europa strategisch neu orientieren. Im Wettkampf zwischen den USA und China gerät Europa bereits zwischen die Fronten. Und dies wird auch unser Verhältnis zu Russland verändern müssen.

    Für die neue Regierung ist jetzt ein nüchterner, illusionsloser Blick auf die Realitäten notwendig, schreibt Klaus von Dohnanyi und fordert grundsätzliche Kurskorrekturen – im Bereich der äußeren Sicherheit ebenso wie in der Industriepolitik, weg von einseitigen Abhängigkeiten, hin zu einer Politik der Eigenverantwortung.

    Europa ist heute keine Weltmacht mehr und kann es auch im Vergleich zu den USA, Russland oder China nicht wieder werden. Wir haben angesichts unserer Geschichte zu viele einzelne europäische Interessen und keinen europäischen Hegemon. Auf dieser Erkenntnis gründend müssen wir Europäer, auch wir Deutsche, unsere eigenen Interessen vertreten und dürfen uns dabei nicht automatisch von einer ‚Wertegemeinschaft‘ oder einer ‚Freundschaft‘ leiten lassen, die ja von Seiten der USA ohnehin nicht im europäischen Sinne praktiziert wird – und wohl auch von der größten Weltmacht so gar nicht praktiziert werden könnte. Wenn es den USA in ihre Politik passen würde, würden sie dann Europa genauso fallen lassen wie jetzt Afghanistan oder andere Staaten zuvor? Ich wage keine Antwort.

    Klaus von Dohnanyi

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