Buchtipps

Als der Mensch die Kunst erfand

Aus: fachbuchjournal-Ausgabe 1/2018

Nicholas J. Conard, Claus-Joachim Kind:
Als der Mensch die Kunst erfand. Eiszeithöhlen
der Schwäbischen Alb. Mit einem Grußwort von Winfried Kretschmann. Theiss Verlag 2017, Hardcover mit Schutzumschlag,
192 S., 110 Illustrationen, 5 Karten,
ISBN 978-3-8062-3563-0. € 39,95

Vor etwa 43.000 Jahren, während der letzten Eiszeit, erreichten Gruppen von bis dahin in Europa nicht nachweisbaren Menschen Südwestdeutschland. Diese „neuen“ Menschen werden dem Homo sapiens zugerechnet, derselben biologischen Art, zu der auch wir gehören.

Funde, die sich diesem Homo sapiens zuordnen lassen, machte man in den Eiszeithöhlen der Schwäbischen Alb, vor allem in sechs Höhlen in Ach- und Lonetal, die heute zum UNESCO- Weltkulturerbe gehören. Dort hat man die weltweit ältesten Nachweise figürlicher Kunst entdeckt. Berühmt sind die Venus vom Hohle Fels als älteste Darstellung eines Menschen (einer Frau!) und der Löwenmensch aus der Stadel-Höhle, ein Mischwesen aus Mensch und Löwe. Kunstvolle kleine Plastiken aus Mammutelfenbein bilden die eiszeitliche Tierwelt ab – Mammut, Wisent, Pferd, Höhlenlöwe und Höhlenbär, einen Wasservogel im Flug. Gefunden hat man außerdem die bislang weltweit ältesten Musikinstrumente: Flöten aus Mammutelfenbein und Vogelknochen.

In dem reich illustrierten Buch werden diese einmaligen Kunstwerke von allen Seiten gezeigt und beleuchtet und in einen thematisch übergreifenden Kontext gestellt. Die Autoren nehmen auch das Klima, die Umwelt, in der die Erschaffer dieser Figuren lebten, die menschliche Evolution und die allgemeinen Lebensumstände der eiszeitlichen Menschen in den Blick. Und sie geben Informationen zu den Orten, an denen diese Objekte gefunden wurden: die Höhlen der Schwäbischen Alb.

Die Menschen damals haben Werke geschaffen, die jenseits des täglichen Lebens standen. Es ist erstaunlich, wie anmutig diese frühe Kunst ist.

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