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Buchmarkt 2023: Positive Umsatzbilanz in herausfordernden Zeiten

Umsatz in zentralen Vertriebswegen gegenüber 2022 um 2,9 Prozent gestiegen, Absatz jedoch um 1,9 Prozent gesunken

Die Buchbranche zieht eine gemischte Bilanz des Jahres 2023. Gemessen an den zahlreichen Krisenherden in Politik und Wirtschaft haben Verlage und Buchhandlungen das Jahr im Gesamten gut abgeschlossen. Der Umsatz lag in den zentralen Vertriebswegen (Sortimentsbuchhandel, E-Commerce inkl. Amazon, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhäuser, Elektro- und Drogeriemärkte) 2,9 Prozent über dem des Vorjahres. Allerdings ging die Zahl der verkauften Bücher im selben Zeitraum um 1,9 Prozent zurück. Die bezahlen Preise stiegen im Schnitt um 4,9 Prozent und sorgten so für das positive Umsatzergebnis. Das Geschäft vor Ort für sich genommen entwickelte sich ähnlich wie der Gesamtmarkt: Der stationäre Buchhandel schloss mit einem Umsatzplus von 2,8 Prozent und einem Absatzminus von 2,2 Prozent gegenüber 2022 ab. Das zeigt der Branchen-Monitor BUCH, der heute erscheint.

„Wir leben in herausfordernden Zeiten. Auch die Buchbranche bekommt diese zu spüren. Gegenüber einem schwachen Vorjahr hat der Buchhandel wieder Umsätze gutgemacht. Gerade in schwierigen Zeiten nutzen Menschen Bücher, um ihr Wissen zu erweitern, abzuschalten, aber auch, um sich mit der aktuellen Realität auseinanderzusetzen – ein gutes Zeichen angesichts großer politischer und gesellschaftlicher Themen und Konflikte“, sagt Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Bei vielen in der Branche sei die wirtschaftliche Situation allerdings weiter angespannt, so Karin Schmidt-Friderichs. „Viele Kund*innen sind verunsichert und noch immer zurückhaltend im Konsum.

Frequenzrückgänge in den Innenstädten bedeuten auch, dass in den Buchhandlungen weniger Entdeckungen gemacht werden können – das ist schlecht für die kulturelle Vielfalt. Zudem nimmt der Kostendruck in den Unternehmen bei Energie, Beschaffung und Herstellung nur langsam ab. Gerade für kleine Verlage ist daher eine strukturelle Förderung dringend nötig. Im Buchhandel sind Maßnahmen wie der im vergangenen Jahr gestartete Kulturpass wichtig. Als ausgezeichnetes Instrument, junge Menschen an Kulturangebote vor Ort heranzuführen, sollte er trotz angespannter Haushaltslage unbedingt weitergeführt werden.“

Unter den Warengruppen sticht 2023 die Belletristik mit überdurchschnittlichen Zuwächsen hervor: Sie konnte nicht nur ihre Umsätze um 7,7 Prozent im Vergleich zu 2022 steigern, sondern auch als einzige Warengruppe überhaupt die Zahl der verkauften Bücher (+1,2 Prozent). Steigende Umsätze können auch Sachbücher (+2,7 Prozent) und Kinder- und Jugendbücher (+2,4 Prozent) vermelden. Nicht ans Vorjahr heran reichte der Umsatz der Ratgeber (-0,7 Prozent) und Reisebücher (-1,7 Prozent).

Der meistverkaufte Roman 2023 in den hier betrachteten Vertriebswegen (Belletristik Hardcover) ist laut Media Control „Die Einladung“ von Sebastian Fitzek. Auf Rang 2 folgt „Atlas. Die Geschichte von Pa Salt“ von Lucinda Riley und Harry Whittaker, den dritten Platz belegt Robert Seethaler mit „Das Café ohne Namen“. Unter den Sachbuch-Bestsellertiteln (Hardcover) belegt „Zauber der Stille“ von Florian Illies den ersten Platz, „Reserve“ von Prinz Harry erzielt Rang 2. Dirk Oschmann mit „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“ belegt Platz 3.

Die veröffentlichten Daten für die Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, E-Commerce inkl. Amazon, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemärkte bieten eine erste Tendenzaussage für die Entwicklung des Buchmarkts 2023. Vollständige Buchmarktzahlen, die alle weiteren Vertriebswege (Verlage direkt, Versandbuchhandel, sonstige Verkaufsstellen, Buchgemeinschaften) sowie das Rechnungsgeschäft umfassen, liegen im Sommer 2024 vor.

Der Branchen-Monitor BUCH wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels monatlich herausgegeben. Er basiert auf den Daten des Handelspanels von Media Control.

 

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