Kunst

150. Geburtstag Käthe Kollwitz

Aus: fachbuchjournal Ausgabe 5/2017

„Wenn ich an die allmähliche Umwandlung denke, die ich durchgemacht habe und die darauf herauskommt, dass mir als Ziel eines Menschen erscheint: wesentlich, gut, innerlich kraftvoll zu sein, so scheint mir dem entgegenzustehen das egoistische Bedürfnis des Menschen zur Entfaltung seiner Selbst.“ (Käthe Kollwitz, Tagebuch, 30. November 1916)

Käthe Kollwitz und ihre Freunde. Katalog zur Sonderausstellung anlässlich des 150. Geburtstages von Käthe Kollwitz. Berlin: Lukas Verlag 2017. 160 S., 184 Abb., Klappenbroschur. ISBN 978-3-86732-282-9. € 20,00

In seinen Freundschaften offenbart sich das Wesen eines Menschen. So wird auch das Bild, das wir von Käthe Kollwitz und ihrer Kunst pflegen, noch einmal präzisiert, wenn wir ihren Umgang mit Kollegen, Freunden und Bekannten befragen. Wieviel Nähe suchte sie zum Akademiepräsidenten Max Liebermann, zum Dichterfürsten Gerhart Hauptmann? Was beschäftigte die Freunde Otto Nagel, Heinrich Zille und Käthe Kollwitz? Was vertraute sie dem Kunstkritiker Julius Elias an? Wie begegnete sie dem berühmten Albert Einstein? Was bedeutete sie dem jungen Maler Reinhard Schmidhagen? Was fesselte sie an der Reformpädagogik von Fritz Klatt? Welche ihrer Werke begeisterten den Sammler Julius Freund? Wie versuchte ihr Hermann F. Reemtsma nach 1938 zu helfen?

Der Ausstellungskatalog spürt solchen beispielhaft ausgewählten Freundschaften nach und lässt Kunstwerke, Briefe, Fotos und Dokumente ihre je eigene Geschichte erzählen. Mit Texten von: Iris Berndt, Ernst Braun, Hélène Iehl, Pay Matthis Karstens, Georgina Koch, Ulrike Koch, Dagmar Lott-Reschke, Nathalie Neumann, Hartmut Pätzke, Hannes Walter, Friedegund Weidemann, Sonya Winterberg, Yury Winterberg.

 

Ich sah die Welt mit liebevollen Blicken. Ein Leben in Selbstzeugnissen. Käthe Kollwitz / Hans Kollwitz (Hrsg.). Wiesbaden: Marix Verlag, 2017 (Original-Ausgabe: Fackelträger-Verlag 1968, Hannover). 420 S., zahlreiche Zeichnungen, geb., ISBN 978-3-7374-1050-2. € 20,00

Die Tagebücher von Käthe Kollwitz (1867–1945) sind ab dem Jahr 1908 überliefert. In dieser von ihrem Sohn Hans Kollwitz vorgenommenen Auswahl an Briefen und Tagebucheinträgen, ergänzt um Werkabbildungen aus der Sammlung des Käthe Kollwitz Museum Köln, begegnen wir sowohl dem privaten und politischen Menschen Käthe Kollwitz, als auch der herausragenden Zeichnerin, Graphikerin und Bildhauerin. Zeitlebens engagiert sie sich intensiv für soziale Belange, gibt Hunger, Elend und menschlicher Verzweiflung in Plakaten ein Gesicht, klagt an und bezieht Stellung gegen den Krieg.

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