Kunst

„Ich will wirken in dieser Zeit, in der die Menschen so ratlos und hilfsbedürftig sind.“ (Tagebucheintrag von Käthe Kollwitz, 1922)

Aus: fachbuchjournal-Ausgabe 6/2023

Kollwitz. Hrsg. von Regina Freyberger, Texte von Linda Baumgartner, Regina Freyberger, Gudrun Fritsch, Alexandra von dem Knesebeck, Katharina Koselleck, Andreas Schalhorn, Iris Schmeisser. Berlin: Hatje Cantz, 27. März 2024. 304 S., 292 Abb., Klappenbroschur. ISBN 978-3-7757-5583-2. € 58,00. [Ausstellung im Frankfurter Städel vom 20. März bis 9. Juni 2024]

    Vom 20. März bis 9. Juni 2024 widmet das Frankfurter Städel Museum Käthe Kollwitz eine große Ausstellung. Das Städel selbst besitzt eine umfangreiche Sammlung von Käthe Kollwitz, die nahezu alle in Auflage erschienenen Grafiken, aber auch von Hand überarbeitete Abzüge und Zeichnungen vereint. Die Ausstellung präsentiert aus diesem Bestand sowie aus den führenden Museen und Kollwitz-Sammlungen mehr als 110 Arbeiten auf Papier, Plastiken und frühe Gemälde der Künstlerin. Überraschende, unkonventionelle Werke wie Selbstbildnis mit aufgestütztem Kopf (1889/91, Käthe Kollwitz Museum Köln) und für Kollwitz ungewöhnlich malerische Werke wie Weiblicher Rückenakt auf grünem Tuch (1903, Kupferstichkabinett, Berlin) werden mit weiteren herausragenden Leihgaben zusammengeführt.

     

    Käthe Kollwitz. Der Werküberblick. 1888 – 1942. Hg. Hannelore Fischer für das Käthe Kollwitz Museum Köln. München: Hirmer 2023. 304 S., 259 Abb., Halbleinen. ISBN 978-3-7774-3078-2. € 45,00.

      „Ich bin einverstanden damit, dass meine Kunst Zwecke hat. Ich will wirken in dieser Zeit, in der die Menschen so ratlos und hilfsbedürftig sind.“ Dieser Satz, ein Tagebucheintrag aus dem Jahr 1922 und noch heute so aktuell wie damals, ist ihr Bekenntnis. Mit ihren Zeichnungen, Druckgrafiken und Skulpturen erlangte sie zu Lebzeiten weltweites Ansehen. Ihre Radierungen, Lithografien und Holzschnitte gehen bereits zu Beginn ihrer Karriere in die Sammlungen namhafter Kunstinstitute ein. Ihre Anerkennung als Künstlerin wird durch zahlreiche Ehrungen gewürdigt, nicht zuletzt ernennt sie 1919 die Preußische Akademie der Künste als erste Frau zur Professorin. Die neue Monografie stellt Leben und Werk von Käthe Kollwitz in großer Dichte vor.

       

      Stellung beziehen: Käthe Kollwitz. Mit Interventionen von Mona Hatoum. Hg. Kunsthalle Bielefeld, Zürcher Kunstgesellschaft / Kunsthaus Zürich. Beiträge von J. Beyer, J. Burckhardt, H. Fischer, F. Forster-Hahn, N. Kirchner, H. Mund. München: Hirmer 2023. 240 S., 192 Abb. in Farbe, geb., ISBN 978-3-7774-4229-7. € 45,00. [Ausstellung in der Kunsthalle Bielefeld vom 23. März 2024 bis 16. Juni 2024]

        Kompromisslos setzt Käthe Kollwitz ihre Kunst als politisches Sprachmittel für das soziale und humane Elend ihrer Zeit ein. Stets steht dabei die Würde des Menschen im Fokus. Der Band gibt einen umfassenden Einblick in Engagement und Schaffen der Künstlerin, deckt das gesamte Spektrum von Kollwitz’ Wirken ab und zeigt alle Facetten ihres Könnens. Besonders eindrucksvoll wird die politische Dimension ihrer Kunst anhand ihrer Plakate greifbar. Die ungebrochene Gültigkeit ihres Werks führt die Gegenüberstellung mit den Interventionen der Künstlerin Mona Hatoum (* 1952) vor Augen, die um Themen wie Verletzlichkeit, Vertreibung und Konflikterfahrung kreisen.

        Käthe Kollwitz. Weiblicher Rückenakt auf grünem Tuch, 1903. Kreide- und Pinsellithografie mit Schabnadel im Zeichenstein in zwei Farben (Braun und Grün), blaue Lichter im Hintergrund mit Pastellkreide aufgesetzt, auf hellbraunem Tonpapier. 58,9 × 46 cm. Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Dietmar Katz

         

         

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