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Finale der Gesprächsreihe “Krisenmomente” an der Staatsbibliothek zu Berlin

Krieg, Klimawandel, Pandemie, Inflation – hundert Jahre nach dem Krisenjahr 1923 steht auch 2023 unter dem Vorzeichen zahlreicher Krisen, die unsere Gewissheiten in Frage stellen und zu politischen und sozialen Wendepunkten werden können.

Im letzten Quartal gehen wir mit unserer Gesprächsreihe „Krisenmomente“ ins Finale und laden Sie zu drei abschließenden Terminen ein.

Bereits am 12. Oktober findet ein Gespräch über die Krise des Kapitalismus mit Harold James aus Princeton und Ulrike Hermann von der taz statt. Am 24. Oktober steht in einem Vortrag von Eva-Maria Roelevink die Hyperinflation von 1923 im Werk Hans Falladas im Mittelpunkt. Und last but not least diskutieren am 23. November Heike Kleffner, Stephan Anpalagan und Sebastian Leber über rechtsradikale Netzwerke in Sicherheitsbehörden. Wir freuen uns auf Sie!

Problem oder Lösung? Über die Krise des Kapitalismus –
Gespräch mit Professor Harold James und Ulrike Herrmann

100 Jahre nach der Hyperinflation in Deutschland spricht Harold James mit Ulrike Herrmann über den Zusammenhang von Wirtschafts- und Politikkrisen. Ausgehend von James‘ aktuellem Buch Schockmomente. Eine Weltgeschichte von Inflation und Globalisierung 1850 bis heute diskutieren sie über die großen wirtschaftlichen Fragen unserer Zeit: Über das Verhältnis von Marktwirtschaft und Staat, die Entscheidung für Wachstum oder Degrowth, die richtigen ökonomischen Mittel zur Bekämpfung von Klimawandel und globaler Ungerechtigkeit, über mehr oder weniger Globalisierung.

Prof. Dr. Dr. h.c. Harold James ist Professor für Geschichte an der Princeton University und Professor für Internationale Politik an der dortigen School of Public and International Affairs.

Ulrike Herrmann ist Journalistin und seit 2006 Wirtschaftskorrespondentin der taz. Außerdem publizierte sie zahlreiche Bücher zu sozial- und wirtschaftspolitischen Themen.

Wann: Donnerstag, 12. Oktober 2023, 19 Uhr

Wo: Staatsbibliothek zu Berlin, Wilhelm-von-Humboldt-Saal, Unter den Linden 8, 10117 Berlin

Anmeldunghttps://pretix.eu/StaatsbibliothekZuBerlin/GlobaleKrisen/

Währung in der Krise: Die Hyperinflation von 1923 und Falladas
„Wolf unter Wölfen“ – Vortrag von Dr. Eva-Maria Roelevink

Hans Fallada, eigentlich Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen, zählt zu den wichtigsten Autoren der Neuen Sachlichkeit. Auch während der NS-Zeit zählten Falladas Romane zu den Verkaufsschlagern. Falladas Veröffentlichungen zeugen nicht nur von beeindruckender, wenn auch immer wieder unterbrochener Schaffenskraft. Besonderer Angel- und Fluchtpunkt seiner Romane bildete die Hyperinflation des Jahres 1923 – in seinem Roman „Wolf unter Wölfen“ ist sie zentral. Dabei zählte Fallada keineswegs zu den Inflationsverlierern. Im Gegenteil: Falladas Leben lief der Inflationsentwicklung und der Erfahrung der meisten Menschen in der Weimarer Republik seit 1914 regelrecht entgegen. In dem Vortrag wird die deutsche Inflationsentwicklung seit dem Ersten Weltkrieg bis zum Ende der 1920er Jahre mit Falladas Aufstieg zum Romanautor kontrastiert und damit eine Brücke zwischen Wirtschafts- und Literaturgeschichte geschlagen.

Dr. Eva-Maria Roelevink ist Juniorprofessorin für Wirtschaftsgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Just erschienen ist ihre Habilitation zur Geschichtspolitik von Krupp. 2014 wurde sie an der Ruhr-Universität Bochum mit einer Studie zum Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikat promoviert.

Wann: Dienstag, 24. Oktober 2023, 19 Uhr

Wo: Staatsbibliothek zu Berlin, Theodor-Fontane-Saal, Unter den Linden 8, 10117 Berlin

Anmeldunghttps://pretix.eu/StaatsbibliothekZuBerlin/Hyperinflation/

Rechtsradikale Netzwerke in Sicherheitsbehörden – Gespräch
mit Heike Kleffner, Stephan Anpalagan und Sebastian Leber

Zum Abschluss der Reihe spricht Heike Kleffner mit Stephan Anpalagan und Sebastian Leber über die Bedrohung der Demokratie von rechts: Menschenverachtende Chatgruppen der Polizei, Umsturzpläne von ehemaligen Elitesoldaten, rechtsextreme Richter:innen und fragwürdig assoziierte Mitarbeitende des Verfassungsschutzes. Ausgehend von dem neuerscheinenden Sammelband Staatsgewalt. Wie rechtsradikale Netzwerke die Sicherheitsbehörden unterwandern ziehen die Gäste Bilanz, welche Gefahr von inneren Feinden für die Institutionen des Staates ausgeht und überlegen, wie unsere Demokratie geschützt werden kann.

Heike Kleffner ist freie Journalistin und Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Beratungsstellen für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt.

Stephan Anpalagan ist Journalist, Geschäftsführer einer gemeinnützigen Strategieberatung und Lehrbeauftragter an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in NRW.

Sebastian Leber ist Redakteur beim Berliner Tagesspiegel, Mitgastgeber des Podcasts Tatort Berlin und Sachbuchautor.

Wann: Donnerstag, 23. November 2023, 19 Uhr

Wo: Staatsbibliothek zu Berlin, Wilhelm-von-Humboldt-Saal, Unter den Linden 8, 10117 Berlin

Anmeldunghttps://pretix.eu/StaatsbibliothekZuBerlin/Rechtsradikale/

 

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