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Der OSTASIEN Verlag

Aus: fachbuchjournal-Ausgabe 5/2023

Den Fernen Osten im Blick! Mit diesem Ziel haben Martin Hanke und Dorothee Schaab-Hanke, beide an der Universität Hamburg ausgebildete Sinologen, im Sommer 2007 den OSTASIEN Verlag gegründet und führen ihn seitdem gemeinsam. Der kleine Verlag ist interessant. Wir baten die beiden OstasienFachleute, ihn hier einmal unseren Leserinnen und Lesern vorzustellen.

Unser Plan war von Anfang an, qualitativ hochwertige Bücher herauszubringen, uns dabei aber nicht auf wissenschaftliche Werke allein zu beschränken, sondern auch Literatur zu publizieren, wobei uns vor allem Übersetzungen von Werken aus dem Chinesischen am Herzen lagen, die wir zum Teil zweisprachig veröffentlichen. Unsere Bücher sind überwiegend in Reihen konzipiert, die die unterschiedlichen Facetten unserer ­Publikationsschwerpunkte widerspiegeln.

Hierzu gehören an erster Stelle die Deutschen Ostasienstudien (DOAS), eine wissenschaftliche Reihe, in der neben kultur- und geistesgeschichtlichen Arbeiten aus den drei großen Ostasienfächern Sinologie, Japanologie und Koreanistik auch überregionale Studien, beispielsweise zur Kultur der Seidenstraße, ihren Platz gefunden haben. Das Spektrum der Arbeiten, die in den DOAS publiziert werden, reicht von Examensarbeiten (Habilitationsschriften, Dissertationen und überdurchschnittliche Magisterarbeiten) und anderen Monographien bis hin zu Konferenzbänden und Festschriften.

Die Bände der Reihe Gelbe Erde (RGE) richten sich in erster Linie an den Chinafreund, der sich nicht mit oberflächlichen Informationen zu Land und Leuten begnügt, sondern Blicke hinter die Kulissen werfen möchte. Der Schwerpunkt der Reihe liegt dabei vor allem auf geographischen und ethnologischen Themen.

Die Reihe Phönixfeder (RPF) soll, inspiriert durch den chinesischen Ausdruck linjiao fengmao 麟角鳳毛, wörtlich:

„Horn des Einhorns und Feder des Phönix“, einer Bezeichnung für die größten aller Schätze, Bücher aufnehmen, die in irgendeiner Weise etwas Besonderes darstellen. Es kann sich dabei um Prosa oder um Lyrik handeln, um Lebenserinnerungen, die sich auf Asien beziehen oder asiatische Lebensweisen und Lebensweisheiten verkörpern, es kann die Darstellung einer einzelnen Persönlichkeit oder die einer kulturellen Erscheinungsform sein. Bei Literaturübersetzungen von Büchern aus asiatischen Sprachen ermutigen wir Autoren dazu, ihre Übersetzung zusammen mit dem Originaltext herauszugeben, was es dem fachkundigen Leser ermöglicht, ein Werk zugleich auch in der Ausgangssprache zu lesen. Entsprechend unserer wissenschaftlichen Ausrichtung befürworten wir – anders als die meisten der sogenannten Publikumsverlage – sowohl texterläuternde Anmerkungen als auch einführende Bemerkungen, die ein Werk in seinen kulturgeschichtlichen Hintergrund einbetten und somit dem Leser das Verständnis erleichtern, ohne dass der Lesegenuss behindert wird.

Ein ambitioniertes Projekt des Verlags ist außerdem der Aufbau zweier Spezialbibliotheken, nämlich einerseits die Bibliothek der Han (BDH) und andererseits die Bibliothek der Tang und Song (BTS). In diesen Bibliotheken sollen Werke aus diesen beiden wichtigen Formationsperioden der chinesischen Geschichte (ca. 200 v. – ca. 200 n. Chr. bzw. ca. 600 – ca. 1300 n. Chr.) aufgenommen werden, die in der westlichen Forschung bislang vergleichsweise wenig Beachtung gefunden haben und von denen daher nur wenige in westliche Sprachen übersetzt wurden. Auch hier haben bereits einige zweisprachige Übersetzungen ihren Platz gefunden.

Neben Monographien geben wir auch mehrere Fachzeitschriften heraus, darunter die ORIENTierungen (OR) und die minima sinica (ms). Beide Zeitschriften erscheinen in Kooperation mit dem Institut für Orient- und Asienwissenschaften (IOA) der Universität Bonn.

Die ORIENTierungen haben einen kulturwissenschaftlichen Fokus, der den gesamten geographischen Raum Asien umfasst. Dazu zählen gesellschaftliche und politische Analysen, aber auch Übersetzungen bedeutender Werke der modernen wie älteren asiatischen Literaturen. Im Rahmen der ORIENTierungen erscheinen in unregelmäßigen Abständen auch Themenbände, die meist Ergebnisse von Konferenzen, die am IOA der Universität Bonn veranstaltet wurden, dokumentieren. minima sinica, das sind die „kleinen Dinge, China betreffend“. In diesem Sinne beleuchten die Beiträge der Zeitschrift „Things Chinese“, also diverse Aspekte der Geistesund Kulturgeschichte des vormodernen und modernen China. Dazu dienen kulturwissenschaftliche Analysen, Essays und Übersetzungen bedeutender Werke der modernen wie älteren chinesischen Literatur.

Mit einer weiteren Zeitschrift nehmen wir die Vermittlung der japanischen Sprache an deutschen Hochschulen in den Blick. Die Zeitschrift Japanisch als Fremdsprache: Linguistische und sprachdidaktische Beiträge für den Japanischunterricht an deutschsprachigen Hochschulen (JaF) wird in unregelmäßigen Abständen von Lektorinnen und Lektoren an Hochschulen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz herausgegeben.

OSTASIEN Verlag

Dr. Martin Hanke, PD Dr. Dorothee Schaab-Hanke

Wohlbacher Straße 4

96269 Großheirath, OT Gossenberg

www.ostasien-verlag.de

martinhanke@t-online.de

dschaab-hanke@t-online.de

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