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Drei Viertel verzichten bei Open Source auf eine Strategie

Erstmals Sonderteil zur öffentlichen Verwaltung:
Jede vierte Verwaltung sieht Open Source kritisch

Die große Mehrheit der Unternehmen in Deutschland (67 Prozent) steht Open-Source-Software aufgeschlossen gegenüber, doch nur eine Minderheit (25 Prozent) geht das Thema strategisch an. Vor allem kleinere Unternehmen mit 20 bis 99 Beschäftigten haben nur selten (24 Prozent) eine Open-Source-Strategie, bei Unternehmen mit 2.000 oder mehr Beschäftigten ist es dagegen jedes Zweite (50 Prozent). Das ist ein Ergebnis aus dem neuen „Open Source Monitor 2021“ des Digitalverbands Bitkom, für den 1.152 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland befragt wurden. Aktuell haben 71 Prozent der Unternehmen Open-Source-Software im Einsatz. Die Lizenz von Open-Source-Software erlaubt es, Programme frei auszuführen, den Quellcode zu analysieren und anzupassen sowie die Software auch in modifizierten Varianten weiterzugeben. Eine

Voraussetzung dafür ist, dass der Quellcode der Software offen zugänglich ist. „Open-Source-Software ist aus der Wirtschaft nicht mehr wegzudenken und auch die Politik entdeckt zunehmend ihre Bedeutung. So hat die neue Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag Open Source ausdrücklich als Baustein für Digitale Souveränität erkannt und benannt“, sagt Dr. Frank Termer, Bereichsleiter Software beim Bitkom. „Allerdings fehlt auf Bundesebene – wie auch in der Mehrheit der Unternehmen – eine strategische Herangehensweise an das Thema Open Source.“ Daher empfiehlt Bitkom die Schaffung eines Nationalen Open Source Program Office, die Berücksichtigung von Open Source bei der Schaffung von Digitalisierungs-Kompetenzzentren und die Verankerung des Themenfeldes Open Source im Bildungsbereich.

Open Source in der öffentlichen Verwaltung

Erstmals wurden im „Open Source Monitor 2021“ auch Organisationen der öffentlichen Verwaltung befragt. Dabei zeigt sich verglichen mit der Wirtschaft eine deutlich größere Skepsis. So gibt zwar ein Drittel (32 Prozent) an, Open-Source-Software offen gegenüberzustehen (Unternehmen: 67 Prozent), aber ein Viertel (23 Prozent) sieht den Einsatz kritisch oder lehnen ihn sogar ab (Unternehmen: 7 Prozent). Verglichen mit der Wirtschaft liegt der aktuelle Einsatz auf einem leicht niedrigeren Niveau: In der öffentlichen Verwaltung nutzen 64 Prozent Open-Source-Software, bei den Unternehmen sind es sieben Prozentpunkte mehr.

Studienbericht steht zum Download bereit

Weitere Ergebnisse des „Open Source Monitors 2021“ sind unter anderem:

  • Unter kleinen Unternehmen mit 20 bis 99 Beschäftigten setzen 7 von 10 (70 Prozent) Open-Source-Software ein, bei großen ab 2.000 Beschäftigten beträgt der Anteil 87 Prozent.
  • 82 Prozent der Unternehmen sehen Vorteile beim Einsatz von Open-Source-Software. Als wichtigster Vorzug gilt dabei die Kosteneinsparung (24 Prozent). Dahinter folgen der Zugriff auf den Quellcode (14 Prozent) und eine einfachere Möglichkeit, den Anbieter zu wechseln (8 Prozent) sowie hohe Sicherheit durch zeitnahe Updates (7 Prozent).
  • Etwas mehr als die Hälfte der Unternehmen (55 Prozent) greift nicht nur auf Open Source zurück, sondern unterstützt auch die Open-Source-Community. So kauft jedes Dritte (36 Prozent) Support-Leistungen oder spezielle Enterprise-Lösungen. In jedem Fünften (21 Prozent) beteiligen sich Beschäftigte oder Teams aktiv an Open-Source-Projekten.
  • Im Vergleich der Branchen Automobilindustrie, Handel, Banken & Versicherungen, Verkehr & Logistik sowie IT & Telekommunikation zeigt sich, dass Banken und Versicherungen sowie die Automobilindustrie besonders aufgeschlossen für Open-Source-Software sind und insbesondere Banken und Versicherungen das Thema strategisch angehen.

Der Studienbericht zum „Open Source Monitor 2021“ steht zum kostenlosen Download zur Verfügung: www.bitkom.org/opensourcemonitor

 

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