Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) wird durch Beschluss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) vom April 2022 seine Arbeit ab November in einer dritten Mandatsperiode zunächst bis einschließlich Oktober 2026 fortsetzen. Der RfII ist bundesweit das zentrale Beratungsgremium, das den digitalen Wandel in Wissenschaft und Forschung sowie den Bedarf an hierfür geeigneten Informationsinfrastrukturen umfassend analysiert und durch seine Empfehlungen und Beratungsangebote nachhaltig in die Wissenschaft und Wissenschaftspolitik hineinwirkt.
Bereits mit seinem ersten Positionspapier „Leistung aus Vielfalt“ (2016) sorgte der RfII für große Aufmerksamkeit. Er empfahl darin eine „Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI)“ einzurichten, um disziplinäre wie auch generische Fragen der wissenschaftlichen Dateninfrastrukturen mit vereinten Kräften angehen zu können. Weitere wichtige Positionspapiere des RfII geben Empfehlungen zu Berufs- und Ausbildungsperspektiven für den Arbeitsmarkt Wissenschaft („Digitale Kompetenzen – dringend gesucht“; 2019), zur „Herausforderung Datenqualität“ (2019) oder zur „Nutzung und Verwertung von Daten im wissenschaftlichen Raum“ (2021).
Gerade wurde der Fachbericht „Datenpolitik, Open Science und Dateninfrastrukturen“ veröffentlicht, der aktuelle wissenschaftspolitische Initiativen im europäischen Raum analysiert und bewertet (Okt. 2022). Auf dieser Grundlage bereitet der RfII zusammen mit der VolkswagenStiftung die Konferenz „Datenräume in Deutschland und Europa gestalten – Impulse der Wissenschaft“ vor, die am 24.-25. April 2023 in Hannover stattfinden wird.
In der dritten Mandatsperiode wird sich der Rat unter anderem mit den Themenbereichen Datenpublikationen, Sammlungen und Archive, neue Intermediäre sowie Vernetzung und Evaluierbarkeit föderierter Informationsinfrastrukturen beschäftigen. Darüber hinaus wird er neue dialogische Beratungs- und Konsultationsangebote zu übergreifenden Fragen digitaler Wissenschaft in Deutschland und Europa bereitstellen.