Astronomie

Von Sonne, Mond, Sternen, Galaxien, Schwarzen Löchern – und Außerirdischen?

Aus: fachbuchjournal-Ausgabe 4/2021

Becky Smethurst: Das kleine Buch vom großen Knall und was im Universum seitdem geschah. 128 S., geb., dtv München 2021, ISBN 978-3-423-28254-3, € 12,00.

    Die englische Astrophysikerin behandelt in diesem kleinen Buch äußerst unterhaltsam, kurzgefasst aber trotzdem wissenschaftlich fundiert zehn astronomische Theorien und Tatsachen, von denen sie der Meinung ist, dass der Leser sie unbedingt kennen sollte. Darunter finden sich zum Beispiel Themen wie Gravitation und Urknall, Dunkle Materie und die Antwort auf das Olbersche Paradoxon, warum es nachts eigentlich dunkel ist. Auch der Frage nach der Existenz von Leben auf anderen Planeten und der Erforschung des Alls mit Hilfe der Raumfahrt und deren Grenzen geht sie nach. Schwarze Löcher und ihre Rolle in der Entwicklung von Galaxien sind der Schwerpunkt der Arbeit der Forscherin und kommen daher natürlich auch nicht zu kurz. Dass unser Wissen ums Universum nur ein Zwischenstand und immer noch vieles unbekannt ist, ist Thema des letzten Kapitels, in dem der Leser auch erfährt, was ein „Steve“ ist, eine Erscheinung, die von Amateurastronomen in der jüngsten Vergangenheit bei der Beobachtung von Polarlichtern entdeckt wurde.

     

    Hermann-Michael Hahn: Was tut sich am Himmel 2022? 96 S., 10 Farbfotos, 54 Farbzeichnungen, Franckh-Kosmos Stuttgart 2021, ISBN 978-3-440-17078-6, € 10,00.

      In diesem kleinen, handlichen Taschenbuch für Himmelsbeobachter stehen für jeden Monat sechs Seiten für die aktuellen Himmelsereignisse, Beobachtungstipps, die Stellung der Planeten, die Mondphase, Auf- und Untergangszeiten von Sonne und Mond sowie der Anblick des abendlichen Sternhimmels zur Verfügung. Zusammen mit einer Einleitung mit Tipps zu eigenen Beobachtungen, einer Übersicht über die astronomischen Highlights des Jahres 2022, einem Glossar mit den wichtigsten astronomischen Fachbegriffen und einem Serviceteil mit Anschriften der großen deutschen Planetarien, Internetlinks und Hinweisen auf weiterführende Literatur aus dem gleichen Verlag bekommt der Leser eine Grundausstattung für unterwegs.

       

      Rolf Heilmann: Der Himmel! Eine Expedition in die Welt über uns. 212 S., 24 farbige Abb., kart., S. Hirzel Stuttgart 2021, ISBN 978-3-7776-2897-4, € 18,00.

        Der Autor nimmt den Leser mit auf eine unterhaltsame, informative und gut verständliche Reise in die Welt über uns, welche die Menschen schon seit Jahrtausenden fasziniert. War der Himmel zu alter Zeit der Sitz der Götter und die Sterne an Kristallsphären befestigt, wurde er von den Naturwissenschaften entmythologisiert. Der Mensch dringt durch den Fortschritt in den Naturwissenschaften mit seinen Erkenntnissen immer tiefer ins Universum vor, jede neue Entdeckung wirft auch neue Fragen auf. Das Tempo des Wissenszuwachses ist atemberaubend: gerade mal vor einhundert Jahren lernten wir, dass unsere Milchstraße nur eine Galaxie von vielen ist. Themen wie der Aufbau und Phänomene in der Erdatmosphäre, die Entstehung von Klima und Wetter, Nordlichter, Meteorite als Boten aus dem Planetensystem und die Eroberung dieses Raums durch Fluggeräte und Raketen nehmen mehr als ein Drittel des Buchs ein; für einen ehemaligen Mitarbeiter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt nicht unbedingt verwunderlich. Dann werden in der auch von anderen Büchern gewohnten Reihenfolge die Körper des Sonnensystems, die Sterne und Galaxien behandelt und der Ursprung des Kosmos und unsere Vorstellung von seiner weiteren Entwicklung angesprochen. Im letzten Kapitel schlägt der Autor wieder den Bogen zurück zum Anfang: der Himmel hat nach Ansicht des Autors durch seine Erforschung nichts von seiner Faszination verloren und wirkt immer noch auf unser Bewusstsein und unsere Seele ein.

         

        Jürgen Teichmann: Der Geheimcode der Sterne. Die Geburt von Spektroskopie und Astrophysik. 352 S., 120 Farbfotos, 80 SW-Fotos, geb., Franckh-Kosmos Stuttgart 2021, ISBN 978-3-440-16920-9, € 34,00.

          Vor 200 Jahren ereignete sich in der Astronomie ein folgenreicher Paradigmenwechsel. War man vorher der Überzeugung, dass man über die Natur der weit entfernten Sterne, etwa über ihre Größe, Temperatur oder chemische Zusammensetzung niemals etwas erfahren würde, legten die Forschungen u.a. von Fraunhofer, Kirchhoff und Bunsen die Grundlagen der modernen Astrophysik. Mit Hilfe der Spektroskopie, der Chemie und der Atomphysik konnte man durch die Untersuchung der Sternspektren Schritt für Schritt den Sternen ihre Geheimnisse entlocken. Auch die Natur der Galaxien als Geschwister unserer Milchstraße und die Expansion des Universums wurde mit Hilfe der Spektroskopie entdeckt. Der Autor hat jahrzehntelang am Deutschen Museum in München mitgewirkt, das in der Astronomieabteilung viele Exponate zu dieser spannenden Phase in der Astronomiegeschichte ausstellt.

           

          Héléne Courtois: Von der Vermessung des Kosmos und der Entdeckung von Laniakea. 184 S., 31 SW-Fotos, 51 SW-Zeichnungen, 8 Farbtafeln, geb., Franckh-Kosmos Stuttgart 2021, ISBN 978-3-440-17033-5, € 20,00.

            Im Jahr 2014 wurde in der renommierten Zeitschrift „Nature“ ein vielbeachteter Artikel veröffentlicht, in dem der Galaxien-Superhaufen mit dem hawaiianischen Namen „Laneakea“ vorgestellt wurde. Es ist ein riesiges Gebilde im Kosmos, mit einem Durchmesser von 500 Millionen Lichtjahren und beinhaltet über 100.000 große und 1 Million kleinere Galaxien. Unsere eigene Milchstraße ist nur eine davon. Dazu mussten Entfernungen und Bewegungsgeschwindigkeiten von mehreren Tausend Galaxien genau bestimmt, mit komplizierten Auswertetechniken analysiert und die Ergebnisse innovativ visualisiert werden. Die Autorin hat an prominenter Stelle zur Erforschung des Galaxienhaufens beigetragen und erzählt spannend, informativ und mit vielen persönlichen Anekdoten die Geschichte der Entdeckung unserer kosmischen Heimat.

             

            Heino Falcke mit Jörg Römer: Licht im Dunklen. Schwarze Löcher, das Universum und wir. 384 S., geb., mit farb. Abb., Klett-Cotta Stuttgart 2020, ISBN 978-3-608-98355-5, € 24,00.

              Schwarze Löcher stehen hoch im Kurs: der letztjährige Nobelpreis ging an einen theoretischen Physiker und an zwei Astronomen, die am indirekten Nachweis eines Schwarzen Lochs im Zentrum unserer Milchstraße wesentlich beteiligt waren. Es mutet merkwürdig an, dass der Autor, ein hochdekorierter Wissenschaftler, die Idee hatte, schwarze Löcher sichtbar zu machen, schließlich kann noch nicht einmal Licht diese kompakten Objekte verlassen. Das ist nur möglich, wenn das Schwarze Loch von einer leuchtenden Scheibe aus Plasma umgeben ist und die enorme Schwerkraft des Schwarzen Lochs das von dort kommende Licht so ablenkt, dass man einen dunklen Schatten in der Mitte erkennen kann. Das Bild vom mehrere Milliarden Sonnenmassen schweren Monstrum im Zentrum der Galaxie M 87, vorgestellt auf mehreren Pressekonferenzen im Jahr 2019, war eine Sensation und ging um die Welt. Es gelang nur durch die gleichzeitige Beobachtung mit einer Vielzahl von Radioteleskopen auf der ganzen Welt. Äußerst unterhaltsam, mit vielen persönlichen Erinnerungen erzählt der Autor von der langwierigen Umsetzung der ursprünglichen Idee und beschreibt die damit verbundenen Schwierigkeiten, vom Überzeugen der Wissenschaftsgemeinde und der Koordination der Vielzahl der Mitbeobachter, von der Beschaffung der Geldmittel und von vielen anderen Widrigkeiten, die zum Beispiel auch einen Überfall von mexikanischen Gangstern auf eine Beobachtergruppe einschloss. Der Autor ist ein gläubiger Christ und gibt einen Einblick in seine Vorstellungen über die Bedeutung Schwarzer Löcher für uns und über die Rolle des Menschen im Weltraum aus der Sicht eines Astronomen.

               

              Wolfgang W. Osterhage: Die Geschichte der Raumfahrt. 257 S., 45 Abb., Softcover, Springer Berlin 2021, ISBN 978-3-662-62596-5, € 22,99.

                Der Autor zeichnet in diesem Buch die Entwicklung der Raumfahrt von ihren Anfängen bis hin zu zukünftigen Missionen im Sonnensystem und darüber hinaus nach. Die rasante Entwicklung der bemannten Raumfahrt kurz nach dem Zweiten Weltkrieg mit ihrem ersten Höhepunkt der bemannten Mondlandung nimmt breiten Raum ein. Längst ist der Mond ins Visier von mehreren Raumfahrtnationen und deren Raumfahrtorganisationen geraten und durch unbemannte Sonden erforscht worden, auch die geplanten zukünftige Missionen zur bemannten Rückkehr zum Mond werden vorgestellt. Zahlreiche Sonden erforschten den Mond, die Sonne, die großen Planeten, Kometen und Kleinkörper des Sonnensystems, erste Sonden sind schon in den interstellaren Raum vorgedrungen. Der Weltraum wird von einer Vielzahl von Satelliten beobachtet, das Hubble-Weltraumteleskop ist wohl das bekannteste davon. Auch die Erde selbst wird von Raumstationen und einer Vielzahl von erdbeobachtenden Satelliten und einer ständig bemannten Raumstation umkreist. Auch die laufenden und zukünftigen Marsmissionen werden angesprochen. Den Abschluss bildet die Vorstellung von Zukunftsprojekten der immer zahlreicher werdenden Raumfahrtorganisationen.

                 

                Avi Loeb: Außerirdisch. Intelligentes Leben jenseits unseres Planeten. 272 S., geb., DVA München 2021, ISBN 978-3421048660, € 22,00.

                  Im Oktober 2017 wurde ein Himmelskörper entdeckt, der den Namen Oumuamua bekam. Seine ungewöhnliche Bahn führte mit hoher Geschwindigkeit durch das Sonnensystem hindurch und wieder hinaus in die Weiten des Weltalls, er war damit das erste Objekt, das als interstellar klassifiziert wurde. Dazu wurde aus der Variation der Helligkeit noch eine außergewöhnliche Form abgeleitet, das Objekt ist außerordentlich abgeflacht. In diesem Buch begründet der renommierte Astrophysiker Loeb detailreich seine in Fachkreisen allerdings sehr umstrittene These, dass es sich bei Oumuamua um einen künstlichen, von einer extraterrestrischen Intelligenz gebauten Flugkörper handelt. Er nimmt das Erscheinen dieses Himmelskörpers zum Anlass, um über Leben im Weltall allgemein und intelligentes Leben außerhalb der Erde im Besonderen, nachzudenken. Man kann zu seinen Thesen stehen wie man will: der Einfluss einer solchen Entdeckung auf unsere Wissenschaft, die Religionen und die Zukunft der Menschheit wäre wohl nicht zu unterschätzen.

                   

                  Mark Emmerich, Sven Melchert: Alles über Astronomie. 192 S., 280 Farbfotos, 60 Abb., laminierter Pappband. Franckh-Kosmos 5. Auflage 2021, ISBN 978-3-440-17069-4, € 15,00.

                    Dieses preiswerte reichlich bebilderte Buch für Einsteiger in die Astronomie ist in insgesamt sechs Abschnitte gegliedert. Der erste gibt einen Eindruck über die modernen Forschungsmethoden der Astronomie mit ihren großen Teleskopen und Satelliten. Im zweiten Abschnitt werden unsere nähere kosmische Umgebung, die Sonne und das Planetensystem behandelt, der dritte Abschnitt stellt die Objekte unserer Milchstraße vor. Galaxien und die Kosmologie folgen. Die nächsten Abschnitte sind der Unterstützung der eigenen Himmelsbeobachtung gewidmet. Karten mit dem wechselnden Anblick des Sternhimmels im Laufe des Jahres, Tipps für die Beobachtung der Himmelskörper und ihre Fotografie, eine Vorstellung der verschiedenen Teleskoptypen, Hinweise auf Adressen im Internet geben dem Anfänger genügend Informationen für seinen Einstieg in dieses Hobby.

                     

                    Felicitas Mokler: Astronomie und Universum. Was wir über das Weltall wissen. 224 S., 229 Farbfotos, 45 Farbzeichnungen, geb., Franckh-Kosmos Stuttgart 2020, ISBN 978-3-440-16913-1,€ 30,00.

                      Dieses reichlich bebilderte Buch der Astrophysikerin und Wissenschaftsjournalistin gibt eine aktuelle und gut lesbare Einführung in die moderne Astronomie. Nachdem Observatorien, deren Instrumente und einige Forschungsmethoden vorgestellt wurden, folgt das Werk der üblichen Abfolge: Sonnensystem, Sterne, Milchstraße und Galaxien, Kosmologie. Auch aktuelle Forschungsthemen wie etwa Gravitationswellen, nukleare Astrophysik und die Verbindung von Astronomie und Teilchenphysik werden besprochen. Eine gute Einführung, auch in die Bereiche der Astronomie, die wir nicht mit unseren Sinnen wahrnehmen können.

                       

                      Thorsten Dambeck: Sternenwelten. Glanzlichter der Galaxis – leuchtende Nebel, funkelnde Sternhaufen, dunkle Geheimnisse. 224 S., 150 Farbfotos, 24 SWFotos, 79 Farbzeichnungen., geb., Franckh-Kosmos Stuttgart 2020, ISBN 978-3-440-16912-4, € 40,00.

                        In diesem reichlich bebilderten, topaktuellen Buch führt uns der Autor unterhaltsam durch die Welt der Fixsterne. Dienten sie unseren Vorfahren als Orientierung und zur Gliederung des Himmels in Sternbilder, sehen wir heute mit Hilfe moderner Beobachtungsinstrumente eine fast unüberschaubare Vielfalt von Erscheinungsformen dieser Objekte. Erscheinen sie einem Menschen fast immer als unveränderlich, kennen wir heute die wesentlichen Phasen des Lebenswegs der Sterne, die Entstehung in Gasund Staubwolken, die von den massereichsten und hellsten Sternen im Sternhaufen hell erleuchtet werden und auch das spektakuläre Lebensende, das – wiederum bei den massereichsten – in gigantischen Supernova-Explosionen mündet. Alte sonnenähnliche Sterne geben in ihrem Rote-Riesen-Stadium große Teile der Masse an den Weltraum zurück und bilden die vielfältigsten Formen der sogenannten Planetarischen Nebel. Sternenleichen findet man in Form von weißen Zwergen, Neutronensternen und Schwarzen Löchern. Durch den Gaia-Astrometriesatelliten ist es den Astronomen möglich geworden, detailliert die Vergangenheit und die Zukunft der Milchstraße zu erforschen, einer Ansammlung von einigen hundert Milliarden Sternen. Und auch ein Blick auf andere Galaxien wird noch geworfen, die für uns so unveränderlich aussehen und trotzdem wie die Milchstraße so viele Spuren von Kollisionen und Vereinigungen mit anderen Galaxien zeigen.

                         

                        Ronald Stoyan: Messier-Guide. 1. Auflage Oculum Erlangen 2020, ISBN 978-3-938469-94-1, € 39,90.

                          Der Katalog des französischen Kometenjägers Charles Messier aus dem 18. Jahrhundert mit seinen 110 Einträgen ist bis heute eine beliebte Auflistung von Deep-Sky-Beobachtungsobjekten für Amateurastronomen. Messier beobachtete mit kleinen Fernrohren, deren Leistungsfähigkeit von den heutigen Geräten der Sternfreunde leicht erreicht wird. Weiter zur Popularität des Messierkatalogs trägt die Tatsache bei, dass es ein gemischter Katalog ist, der Offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen, Gas- und Reflexionsnebel, Planetarische Nebel und Galaxien enthält, halt alles, was Messier mit einem Kometen verwechseln konnte. Die Liste ist allerdings nicht nach Rektaszension sortiert, die Objekte z.B. nach aufsteigender Nummer zu beobachten, ist daher keine sehr gute Idee.

                          Der neue Messier-Guide von Ronald Stoyan ist als Beobachtungsführer für den Einsatz am Fernrohr konzipiert. Das fängt schon damit an, dass die Seiten stabil und wetterfest sind. Ringbindung, bei der man die Seiten bequem umschlagen kann, sowie eine Farbgebung, die die Seiten auch nachts unter Rotlicht lesbar machen, erleichtern die Arbeit. Und die Objekte sind nicht in numerischer Reihenfolge, sondern nach ihrem Kulminationsdatum sortiert, die Objekte, die man zu einem bestimmten Zeitpunkt beobachten kann, findet man folglich ohne große Blätterei. Für jedes Messier-Objekt steht eine Seite zur Verfügung. Es gibt einen kleinen Info-Block mit den wichtigsten Daten, einige Erläuterungen zum Objekt und Hinweise zu seiner Beobachtung. Eine „Ampel“ liefert eine Einschätzung, mit welchem Instrument man das Objekt in Stadtnähe oder unter dunklerem Himmel auf dem Land vernünftig beobachten kann. Mit Hilfe einer Übersichts- und einer detaillierteren Aufsuchekarte kann man sich heranpirschen. Gegenübergestellt sind auch noch ein Zweifarb-Foto, auf dem Details markiert sind, und Zeichnungen des Anblicks mit einem Fernrohr mit 25 bzw. 30 cm Durchmesser, die der Autor unter guten Beobachtungsbedingungen extra neu angefertigt hat (hier auch noch am Rand Informationen über die ideale Brennweite des Okulars und den möglichen Einsatz von Filtern). Am Seitenrand findet sich auch noch eine Leiste, deren Farbkodierung dem Beobachter die Information gibt, wann man das entsprechende Himmelsobjekt optimal sehen kann. Ende März, wenn dann kein Mond stört, kann man versuchen, in einer einzigen Nacht so viele Messier-Objekte wie möglich zu beobachten, der sogenannte Messier-Marathon. Die Liste mit der empfohlenen Reihenfolge findet man auf der letzten Seite.

                           

                          Bernd Koch, Stefan Korth: Die Messier-Objekte. Das Handbuch für Himmelsbeobachter. 224 S., 125 Farbfotos, 113 Farbzeichnungen, geb., 2. aktualisierte Auflage Franckh-Kosmos Stuttgart 2020, ISBN 978-3-440-16970-4, € 30,00.

                            Der Katalog von Himmelsobjekten jenseits des Sonnensystems des französischen Kometenjägers Charles Messier aus dem 18. Jahrhundert wird auch von heutigen Amateurastronomen noch für die Beobachtung benutzt. Im Frühjahr ist es sogar möglich, an einer mondlosen, klaren Nacht fast alle Objekte nacheinander zu beobachten. Im Katalog, der ursprünglich von Messier aufgestellt wurde, um Objekte, die man in kleinen Fernrohren mit einem Kometen verwechseln konnte aufzulisten, finden sich Sternhaufen, Gas- und Staubnebel und Galaxien. Im Hauptteil des Buchs werden die 110 Objekte jeweils mit historischen und physikalischen Informationen, mit einer Aufsuchkarte, mit Beobachtungstipps und selbstgemachten, erstklassigen Fotos eines der Autoren (er verrät auch einige Tipps, wie man selbst diese Objekte erfolgreich aufnehmen kann), vorgestellt. In der zweiten Auflage wurde vor allem der Textteil mit den physikalischen Beschreibungen aktualisiert.

                             

                            Werner E. Celnik, Hermann-Michael Hahn: Astronomie für Einsteiger. Schritt für Schritt zur erfolgreichen Himmelsbeobachtung. 224 S., 206 Farbfotos, 16 SW-Fotos, 60 Farbzeichnungen, 4 SWZeichnungen. Franckh-Kosmos 4. Auflage 2020, ISBN 978-3-440-16864-6, € 20,00.

                              Diese komplett aktualisierte und erweiterte Neuausgabe soll den Einstieg in die praktische Amateurastronomie erleichtern. Am Anfang bekommt der Leser eine Einführung in astronomische Alltagsphänomene und Beobachtungen des Himmels mit dem bloßen Auge, bei der er die wechselnden Stellungen von Mond und Sonne verstehen und das Auffinden von Sternbildern und Planeten lernt. Eine Übersicht über Ferngläser, die verschiedenen Fernrohrtypen und optisches Zubehör erleichtert die Auswahl des eigenen Instrumentariums. Was man alles damit beobachten kann, wird in den folgenden Abschnitten erläutert: die Körper des Sonnensystems, die Objekte der Milchstraße und die anderen Galaxien, jeweils mit einer Liste von den lohnendsten Objekten. Dazu kommen noch Übersichtskarte vom Mond und ein kleiner Sternatlas für die erste Orientierung. Auch das Thema Astrofotografie kommt nicht zu kurz, von den einfachen Aufnahmen mit stehender Kamera bis hin zur modernen digitalen Aufnahmetechnik mit ihren zahlreichen Möglichkeiten der Bildverarbeitung.

                               

                              Govert Shilling, Will Tirion: Sternenbilder. Wie sie den Weg zur modernen Astronomie ebneten. 224 S., 457 Farbfotos, 93 Farbzeichnungen, geb., FranckKosmos Stuttgart 2020, ISBN 978-3-440-16833-2, € 30,00.

                                Der Sternhimmel, den wir von der Erde aus beobachten ist heute in 88 Sternbilder unterteilt, deren Ursprung zum Teil weit in die Vergangenheit zurückreicht. Alle Beobachtungen und Entdeckungen finden daher in den Grenzen eines dieser Sternbilder statt. In diesem Buch findet sich für jedes von ihnen ein Porträt mit einem kurzen Steckbrief, der dem Leser Größe, Herkunft des Namens, Zahl der freisichtigen Sterne, die Nachbarsternbilder und die beste Beobachtungszeit verrät. Eine Sternkarte des bekannten Himmelskartografen Will Tirion zeigt die Sterne und die Position der in vielen Bildern dargestellten Himmelsobjekte sowie zeitlich geoordnete und aufwändig recherchierte Aufstellung von bedeutenden Ereignissen und Erkenntnissen, die man im jeweiligen Sternbild beobachtet bzw. gewonnen hat.

                                Dr. Peter Sattelberger (ps) ist als Physiker an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz tätig. Seit mehr als 45 Jahren beschäftigt er sich in seiner Freizeit mit Astronomie. Er ist Mitarbeiter an der Volkssternwarte Wiesbaden.

                                sattelbe@uni-mainz.de

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