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Sa/eitenwechsel – Salongespräche zu Kultur, Glaube und Gesellschaft

Am 6. Juni ab 19 Uhr findet in der „Villa Seligmann – Haus für jüdische Musik“ in Hannover der erste Sa/eitenwechsel mit der italienischen Philosophin Prof. Dr. Donatella di Cesare statt. Mit Prof. Dr. René Dausner, Professor für Systematische Theologie, und Eliah Sakakushev-von Bismarck, Direktor der Villa Seligmann, spricht sie über das Thema „Was heißt Migrieren?“

Herr Dausner, wie ist die Idee zu dem Format Sa/eitenwechsel entstanden?

Gemeinsam mit Eliah Sakakushev-von Bismarck wollte ich Salongespräche initiieren, die an die deutsch-jüdische Salonkultur des 18. und 19. Jahrhunderts angelehnt sind. Inspiriert zu dem Gesprächsformat hat uns auch die wunderschöne Interviewreihe „Zur Person“ mit Günter Gaus aus den 1960er Jahren.

Was die Gespräche ausmacht, ist die Mehrperspektivität: Eliah Sakakushev-von Bismarck wird aus jüdischer Sicht und ich aus Perspektive der katholischen Theologie Fragen an unseren jeweiligen Gast stellen. Hinzu kommt, dass ein musikalisches Begleitprogramm vorgesehen ist, das aus der christlich-jüdischen Musiktradition schöpft – daher die Anspielung auf Saiten von Musikinstrumenten im Titel.

Worum wird es im ersten Salongespräch „Was heißt Migrieren?“ gehen?

Wir haben Donatella di Cesare, Professorin für theoretische Philosophie an der Universität La Sapienza in Rom, für das erste Salongespräch eingeladen. Angelehnt an ihr Buch „Philosophie der Migration“ wird es um Fragen der Migration, Gastfreundschaft und Fremdheit aus politischer und theologischer Perspektive gehen. Mit Donatella di Cesare als politischer Philosophin können wir gesellschaftsrelevante Fragen aus der jüdisch-christlichen und der islamischen Tradition aufrufen und neu ins Gespräch bringen.

An wen richtet sich das Angebot?

In besonderer Weise an die interessierte Stadtgesellschaft der Landeshauptstadt Hannover sowie darüber hinaus an alle, die eine Verbindung von theologischen und gesellschaftspolitisch aktuellen Fragen beschäftigt. Mein Interesse als Professor für Systematische Theologie besteht darin, einen Transfer zu leisten, der als Third Mission bezeichnet wird: Die Lehre und Forschung zu jüdisch-christlichen Fragen in gesellschaftsrelevante Fragen zu übersetzen und dann in den Kreis derer, die nicht an der Universität studieren oder in Forschungsdiskurse involviert sind, zu bringen.

Was genau macht dieses Format aus?

Unser zentrales Anliegen ist es, die reiche deutsch-jüdische Kultur und den großen Einfluss, den sie auf die gesamte Kultur in Deutschland hat, aufzugreifen und fortzuführen; Anzuknüpfen an eine breite kulturelle Tradition, die durch die Schoa zerstört worden ist und jetzt eine Theologie zu betreiben nach Auschwitz, die sich dieses Bruchs bewusst ist und versucht, die Brücke weiterzubauen. Das war gerade in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Theologie ein wichtiges Anliegen und ist etwas, das ich im 21. Jahrhundert fortführen möchte – mit Gesprächspartnerinnen und -partnern, die sich ähnliche Fragen stellen.

Das Interview führte Elisabeth Schimpf mit Prof. Dr. René Dausner, Professor für Systematische Theologie am Institut für Katholische Theologie der Universität Hildesheim und an der Leibniz Universität Hannover.

Weitere Informationen

Der Eintritt kostet 10 Euro. Spenden werden erbeten. Aufgrund des begrenzten Platzkontingents wird um vorherige Anmeldung auf der Website der Villa Seligmann, per E-Mail an anmeldung(at)villa-seligmann.de oder telefonisch unter 0511/ 844 887 200 gebeten.

 

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