Kepert, Jan/ Kunkel, Peter-Christian, Kinder- und Jugendhilferecht. Fälle und Lösungen, 6. Aufl. Baden-Baden 2018, Nomos-Verlag, geb., 195 S., ISBN 978-3-8487-3794-9, € 24,00
Das Kinder- und Jugendhilferecht, insbesondere nach dem Achten Buch Sozialgesetzbuch (SGB VIII), gehört zu den prüfungsrelevanten Pflichtfächern an wohl allen Hochschulen und Fachhochschulen des Sozialwesens bzw. für Soziale Arbeit. Dort haben die angehenden Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in aller Regel eine Klausur zu schreiben, und auf die gilt es sich vorzubereiten. Begründet wurde das Werk im Jahre 2000 von Astrid Fricke, Jürgen Söchtig und Peter-Christian Kunkel, später fortgeführt von Birgit Hoffmann und Peter-Christian Kunkel. Nunmehr liegt es bereits in 6. Auflage vor, und zwar in Verantwortung der beiden Professoren Dr. Jan Kepert sowie Peter-Christian Kunkel, beide Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl. Auch die Neuauflage folgt den bewährten Gliederungsprinzipien der Vorauflagen, indem zu jedem Kapitel oder Abschnitt des SGB VIII ein „Übungsblatt“ vorgelegt wird, jetzt insgesamt 15 an der Zahl. Jedes dieser „Übungsblätter“ enthält eine Einführung in das jeweilige Stoffgebiet und sodann Fragen, Aufgaben und Fälle dazu, bevor die jeweiligen Lösungen präsentiert werden. Die Fälle – aus der Praxis der Jugendämter – entsprechen überwiegend denjenigen der Vorauflagen, die Antworten und Lösungen befinden sich allerdings auf dem aktuellen Stand von Gesetzgebung, Rechtsprechung und Literatur. Gegliedert sind die „Übungsblätter“ in der Reihenfolge der wichtigsten Kapitel und Abschnitte des SGB VIII: Allgemeine Vorschriften; Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz; Förderung der Erziehung in der Familie; Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und in Tagespflege; Hilfe zur Erziehung (drei Blätter); Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche, Hilfe für junge Volljährige; und sodann sechs Übungsblätter zu den so genannten Anderen Aufgaben, zum Schutz der Sozialdaten, zu den Zuständigkeiten und den Kostenfragen. Das – zudem recht preisgünstige – Buch kann nicht nur allen Studierenden lebhaft empfohlen werden, sondern auch allen Praktikerinnen und Praktikern in den Jugendämtern und bei Trägern der freien Jugendhilfe, die sich erstmals oder erneut mit dem SGB VIII befassen. (rjw)
Patjens, Rainer/ Patjens, Tina, Sozialverwaltungsrecht für die Soziale Arbeit, 2. Aufl. Baden-Baden 2018, Nomos-Verlag, geb., 221 S., ISBN 978-3-8487-3864-9, € 22,00
Kenntnisse des Sozialverwaltungsrechts, das im Wesentlichen im Zehnten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB X: Sozialverwaltungsverfahren und Sozialdatenschutz) und darüber hinaus in weiteren Büchern des Sozialgesetzbuchs geregelt ist, gehören unverzichtbar zum Handwerkszeug all derjenigen, die in der Praxis sozialrechtliche Fragestellungen bearbeiten bzw. Klientinnen und Klienten in Angelegenheiten des Sozialgesetzbuchs wirksam helfen wollen. Aus diesem Grund gehört das Sozialverwaltungsrecht zum Kanon der Pflichtveranstaltungen in den Rechtsfächern an vielen Hochschulen und Fachhochschulen der Sozialen Arbeit oder des Sozialwesens. Wo dies nicht (mehr) der Fall ist, ist das Sozialverwaltungsrecht zumindest integraler Bestandteil von Lehrveranstaltungen etwa zum Kinder- und Jugendhilferecht, zum Recht der Existenzsicherungsleistungen oder zum Recht der Gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung. Zum Sozialverwaltungsrecht gibt es für Studierende der Sozialen Arbeit bereits mehrere einschlägige Lehrbücher (siehe meine Sammelrezession in der Fachzeitschrift „Unsere Jugend“, Heft 9/2015, S. 385 bis 389), die durch das Werk von Tina und Prof. Dr. Rainer Patjens, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Stuttgart, ergänzt werden; nach der Erstauflage 2015 liegt es nunmehr bereits in 2. Aufl. 2018 vor. Es ist als „Kurzlehrbuch“ konzipiert, soll der Vertiefung und Prüfungsvorbereitung dienen und auch für Praktikerinnen und Praktiker als Nachschlagewerk nützlich sein (Vorwort zur 2. Aufl., S. 5). Das Werk ist in die folgenden Teile I. bis X. gegliedert: Einführung in das deutsche Rechtssystem und das allgemeine Sozialverwaltungsrecht; Die Organisation und die Träger der öffentlichen Verwaltung; Die Handlungsformen der Verwaltung; Allgemeine Rechtmäßigkeitsanforderungen der Verwaltung; Sozialverwaltungsverfahren; Sozialdatenschutz; Folgen fehlerhafter Verwaltungsakte; Rechtsschutz – Anfechtung fehlerhafter Verwaltungsakte; Behördliche Aufhebung bestandskräftiger Verwaltungsakte – Rücknahme und Widerruf; Staatshaftung. Alle zehn Teile des Werkes sind in jeweils ein umfangreiches Kapitel A. Theoretische Grundlagen und ein Kapitel B. Fälle und Übungen (mit Lösungen) untergliedert. Der durchgängig gut lesbare Text wird durch zahlreiche Übersichten und Prüfungsschemata weiter erläutert und zusammengefasst.
Das Werk befindet sich auf dem aktuellen Stand von Gesetzgebung, Rechtsprechung und Literatur. Auch die im Mai 2018 vollumfänglich in Kraft getretene, komplizierte Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union wird in erforderlichen Umfang einbezogen und verständlich erläutert (siehe Teil VI). Das – zudem recht preisgünstige – Buch überzeugt in jeder Hinsicht. Es kann deshalb nicht nur allen Studierenden lebhaft empfohlen werden, sondern auch allen Praktikerinnen und Praktikern in den Jugendämtern und bei Trägern der freien Jugendhilfe, die sich erstmals oder erneut mit dem Sozialverwaltungsrecht befassen. (rjw) ˜
Professor Dr. jur. Dr. phil. Reinhard Joachim Wabnitz (rjw), Assessor jur., Magister rer. publ., Ministerialdirek tor a. D., Hochschule RheinMain, Fachbereich Sozialwesen, Wiesbaden.
reinhard.wabnitz@gmx.de