Umwelt | Natur

Nasse Moore braucht das Land!

Aus: fachbuchjournal-Ausgabe 2/2022

Michael Succow, Lebrecht Jeschke: Deutschlands ­Moore. Ihr Schicksal in unserer Kulturlandschaft. Rangsdorf: Natur+Text Verlag 2022. 544 S., zahlreiche Fotos, Grafiken, Tabellen, Infokästen und Karten, geb., ISBN 978-3-942062-41-1. € 69,00.

    Klimawandel, der Verlust an Lebensräumen und ein rasanter Artenschwund haben Dimensionen erreicht, die nicht nur Naturschützer in Unruhe versetzen. Heute stehen uns genügend Informationen zur Verfügung um zu begreifen, wie wichtig Moore für unsere Zukunftssicherung sind, für den Arten- und Klimaschutz. Moore sind effizienteste Kohlenstoffspeicher. Moore sind aber weltweit gefährdet. Auch in Deutschland. Deutschland war einst ein Moorland mit großer Vielfalt: den Salzmooren an der Küste, den Regenmooren Nordwestdeutschlands, den mächtigen Flusstalmooren im südlichen Ostseeraum, den Mooren der Mittelgebirge, des Alpenvorlandes und Alpenrandes. Über Jahrtausende erfüllten sie für den Landschaftswasserhaushalt und das Klima wichtige Funktionen. Die Einbeziehung der Moore – als meist letzte natürliche Ökosysteme – in die vom Menschen gestaltete Kulturlandschaft hat sie heute überwiegend in alleinige Produktionslandschaften überführt und die fundamentalen Funktionen der Moore ausgelöscht. Der Großteil unserer Moore wurde durch industriellen Torfabbau und tiefgreifende Entwässerung für Saatgrasland und Ackernutzung zerstört. Wirklich ungestörte Moorlandschaften existieren nur noch vereinzelt. In diesem Fachbuch werden die bedeutendsten 115 Moore Deutschlands in einer Gesamtschau vorgestellt. Die Autoren haben sie alle selbst aufgesucht. Viele von ihnen im Laufe der Jahrzehnte mehrmals, sodass sie auch ihren Wandel, der zu oft mit ihrer Zerstörung oder Schädigung endete, beschreiben können. (red)

     

     

     

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