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Diese vier EdTech-Trends werden Bildung und Lehre 2022 prägen

Expertenkommentar von Aaron Yaverski, VP for Europe, Middle East and Africa bei Turnitin

Die Corona-Pandemie hat uns vor Augen geführt, dass Bildung und moderne Technologien unweigerlich zusammengehören. Digitale Technologien sind kein Anhängsel, sondern eine zentrale Säule des Bildungswesens im 21. Jahrhundert. Deutsche Universitäten haben die Notwendigkeit erkannt, künftig enger mit Spezialisten für digitale Bildungsangebote (EdTech) zusammenzuarbeiten. Deshalb hat der Stifterverband eine EdTech-Charta initiiert, die das Ziel verfolgt, Bildungsinnovationen zukünftig agiler in der Praxis zu testen und umzusetzen.

Bei der tatsächlichen Integration digitaler Technologien in den Bildungsalltag stehen wir jedoch noch immer ganz am Anfang. Dieser Beitrag blickt auf vier große Trends, die EdTech-Angebote und damit den Bildungsbereich in den nächsten Jahren prägen werden.

KI-Assistenz für die Notengebung

Das Bewerten von Prüfungen ist eine der zeitaufwändigsten Aufgaben im Alltag von Lehrkräften. Ein Großteil dieser Arbeit kann repetitiv sein und oft ist es dabei schwierig, wirklich aussagekräftige Einblicke in Leistungen, Fortschritte, Stärken und Schwächen der einzelnen Studierenden zu bekommen.

Software für Bewertung und Benotung hat in den letzten Jahren bereits große Fortschritte gemacht. Künftig wird sie noch breiter zum Einsatz kommen. Anwendungen wie Gradescope erlauben es Lehrkräften, das Bewerten zu automatisieren. Sie sparen ihnen eine signifikante Menge an Aufwand und Zeit und bieten außerdem exakte Einblicke, um den individuellen Lernprozess der Studierenden zu beobachten. Künftig werden immer mehr verschiedene Prüfungsformen für solche Software in Frage kommen, da auch die KI-gestützte Handschrifterkennung rapide Fortschritte macht.

Im selben Maße, wie immer mehr Prüfungsleistungen in digitaler Form abgegeben werden, ist jedoch auch die Versuchung auf Seiten der Studierenden gewachsen, aus anderen Quellen zu kopieren. Um dem entgegenzuwirken und die akademische Integrität aufrecht zu erhalten, werden auch an dieser Stelle verstärkt KI-Tools zum Einsatz kommen, die in der Lage sind, in sämtlichen Fächern Prüfungsleistungen auf nicht selbst verfasste Beiträge zu überprüfen.

Datenbasierte Learning Analytics für individuelle Lernpläne

Ein entscheidender Bereich bei der Weiterentwicklung des Bildungswesens sind Learning Analytics – das Sammeln und Analysieren von Daten, um wahrhaft personalisiertes Lernen zu ermöglichen. Solche Analysen machen es einfacher, Entwicklungen zu erkennen, sowohl für individuelle Lernprozesse als auch innerhalb kompletter Kurse.

Learning Analytics erleichtern es, Fortschritte einzelner Studierender sichtbar zu machen und machen es möglich, individuellere Lernpläne zu erstellen. So können Studierende in einem Tempo lernen, das ihren Kompetenzen und Befähigungen entspricht. Sobald die Datenschutzfragen gelöst sind, werden Learning Analytics ein wesentliches Element der Bildung sein.

Blended Teaching und erweiterbare Lernplattformen

Durch die Pandemie waren wir gezwungen, uns mit Fernunterricht und Remote-Learning zu beschäftigen. Dabei haben wir viele wertvolle Erfahrungen gesammelt. Weil niemand will, dass der persönliche Kontakt vollends verschwindet, Remote Learning aber zahlreiche Vorteile bietet, wird die Zukunft eine Mischung aus Fernunterricht und Präsenzlehre sein: Blended Teaching.

Um das zu ermöglichen, müssen die bestehenden Lernplattformen konstant weiterentwickelt werden. Ein Schlüsselfaktor dabei wird die Möglichkeit, Tools von Drittanbietern möglichst einfach einzubinden. So können offizielle Lösungen und spezialisierte Angebote Hand in Hand gehen.

Gamification und Augmented Reality

Bereits heute beinhalten viele Anwendungen unseres täglichen Lebens sogenannte Gamification-Mechaniken. Spielerische und psychologische Anreize werden genutzt, um Aufgaben zu erfüllen und die Nutzer möglichst lange involviert zu halten. Auch in Bildungsangeboten wird Gamification zum festen Bestandteil werden, um das Interesse am Lernen zu wecken und zu Fortschritten zu motivieren. Auch Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) werden in Bildungsangeboten nach und nach eine größere Rolle spielen. Sie erlauben es nicht nur, antike Städte „wiederzubeleben“, sondern können auch in Fächern wie Medizin oder Zahnmedizin genutzt werden, um Studierende auf die Praxis vorzubereiten.

Die Zukunft der Bildung ist digital und wir sollten daran arbeiten, die vielen Möglichkeiten in vollem Umfang auszunutzen.

https://www.turnitin.com

 

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