Die DEAL-Verhandlungsgruppe hat sich am 15. Januar 2019 mit dem Wissenschaftsverlag Wiley auf einen bundesweiten Lizenzvertrag für elektronische Zeitschriften geeinigt. Der Vertrag stellt einen Meilenstein in der jahrzehntelangen Entwicklung des wissenschaftlichen Publikationssystems hin zu Open Access dar. Zum ersten Mal werden große Mengen an Zeitschriftenartikeln aus dem Subskriptionsbereich eines STM-Verlages unter eine freie Lizenz (in der Regel CC-BY) gestellt. Dies eröffnet neue Entwicklungsperspektiven für die Wissenschaftskommunikation, verstärkt zugleich jedoch auch den Druck auf Elsevier und Springer Nature, mit denen seitens DEAL weiter verhandelt wird.
Dieser Vertrag basiert auf einem neuartigen sogenannten “Publish&Read”-Modell. Publikationen korrespondierender Autoren aus deutschen Wissenschaftseinrichtungen werden demnach auf Open-Access-Basis veröffentlicht (Publish) und Forschungseinrichtungen haben Zugriff auf das gesamte Zeitschriften-Portfolio des Verlags (Read). Unterschreiben können Universitäten und andere teilnahmeberechtigte Einrichtungen wie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen den neuen Vertrag bis Ende März.
Projekt DEAL zeigt, wie wichtig und erfolgreich die enge Zusammenarbeit zwischen Bibliotheken und Forschenden ist. Professor Dr. Horst Hippler von der Hochschulrektorenkonferenz hat bei der Vertragsunterzeichnung dieses Zusammenwirken als entscheidenden Erfolgsfaktor hervorgehoben.
„Der dbv begrüßt den Vertragsabschluss als wegweisend für das deutsche und internationale Wissenschaftssystem. Die konkrete Umsetzung des Vertrages wird sicher zahlreiche Detailfragen aufwerfen, da vielfach Neuland betreten wird. Eine tragfähige Lösung kann nur in enger Zusammenarbeit zwischen den Bibliotheken und Forschungseinrichtungen entstehen, die ein großes Interesse daran haben, weiterhin umfassend und transparent informiert und eingebunden zu werden.“ So Barbara Lison, Vorstandsvorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbandes.
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