Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider (Universität Leipzig) im Rahmen der Reihe ‘Visuelle Systeme – Interdisziplinäre Perspektiven auf Schrift und Typografie’.
http://sbb.berlin/visuellesysteme
Aufgrund der jüngsten Pandemieentwicklung finden die Vorträge dieser Reihe bis auf weiteres virtuell statt.
Das Lesen werde wie das Schreiben immer wieder unterbrochen, klagt die Schriftstellerin Virginia Woolf 1928: Das sei ein Fluch der modernen Umwelt. Selbst die Bibliothek ist Teil „der Fabrik“ und lenkt ab.
Wie Woolf haben auch andere Literaten, etwa Marcel Proust oder Hermann Hesse, das Lesen kommentiert und seinen prekären Status betont. Schneider findet eine andere Quelle der Inspiration: die Kunst. Gemälde, Fotografien und Skulpturen halten eine Geste fest, die den Finger in das geschlossene Buch einführt. Diese intime Verbindung zwischen Buch und Lesergestalt ist selten, die Künstlerinnen und Künstler jedoch sind durchaus prominent: Raffael, Rubens und Angelika Kauffmann gehören dazu.
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