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De Gruyter digitalisiert Bucharchiv des Akademie Verlags

De Gruyter digitalisiert ab 2023 das Bucharchiv des Akademie Verlags. Im Rahmen des Projekts werden zehntausende bisher teils vergriffene Buchtitel des größten Wissenschaftsverlags der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik erstmals digital verfügbar gemacht.

Das Bucharchiv umfasst rund 20.000 Bücher aus den Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften. Es enthält neben dem Akademie-Programm von 1946 bis 1989 auch die Backlists ehemaliger Akademie-Verlags-Imprints. Dazu gehört der 1879 gegründeten Hinrichs Verlag, dessen Programm zentrale Forschungsarbeiten aus Ägyptologie, Orientalistik und Theologie umfasst. Bekannte Titel, Reihen und Editionen des Akademie Verlags wie die Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA), die Sammlung Tusculum, die Heine-Säkularausgabe und die Aristoteles-Werke hat De Gruyter bereits digitalisiert. Weitere Schätze, etwa die Deutschen Texte des Mittelalters, die Schriftenreihe Literatur und Gesellschaft, die Abhandlungen der Deutschen Akademie der Wissenschaften (Berlin) und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften werden nun im Rahmen des Projekts erstmals komplett digitalisiert.

Der Akademie Verlag gründete sich 1946 mit der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin und entwickelte sich zum wichtigsten und größten Wissenschaftsverlag der DDR. Das Bucharchiv des Akademie Verlags befand sich zuletzt im Besitz der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW), deren Vorgängerinstitution seit 1946 Hauptgesellschafterin des Akademie Verlags war. Die BBAW übergab das Archiv im Jahr 2020 an De Gruyter. De Gruyter hatte den 1997 geteilten Akademie Verlag 2013 gemeinsam mit dem Oldenbourg Verlag übernommen.

De Gruyter hat zahlreiche Digitalisierungsprojekte umgesetzt. 2012 begann das Team mit dem rumänischen Partner Data Group das komplette Bucharchiv von Harvard University Press zu digitalisieren. Seitdem hat der Verlag Bucharchive von mehr als zehn Partnerverlagen wie Princeton University Press, Columbia University Press oder University of California Press digitalisiert und Zehntausende zuvor teils vergriffene Titel einiger der renommiertesten Universitätsverlage der Welt zum ersten Mal digital verfügbar gemacht. Das Team bei De Gruyter verantwortete von 2017 bis 2022 auch die Digitalisierung des De-Gruyter-Bucharchivs, das mehr als 53.000 Titel aus den Jahren 1749 bis 2014 umfasst.

De Gruyter investiert nun im Sinne seiner verlegerischen Mission, exzellente Forschung weltweit verfügbar und auffindbar zu machen, mit dem Akademie-Projekt in die Digitalisierung eines weiteren bedeutenden Archivs. Ein Querschnitt des wissenschaftlichen Erbes der ehemaligen DDR wird durch das Projekt erstmals in Gänze für Forschung und Öffentlichkeit digital verfügbar. Das Projekt soll im Jahr 2025 zum Abschluss kommen. Das gesamte Bucharchiv wird dann auf degruyter.com auffindbar und recherchierbar sein.

„Da ich selbst fleißig in den Büchern lese, die der (ostdeutsche) Akademie Verlag Berlin in den Jahren 1946 bis 2013 – häufig als Ergebnis von Forschungen an der Berliner Akademie der Wissenschaften – publiziert hat (und auch selbst in diesem Rahmen veröffentlicht habe), freue ich mich sehr, dass dies alles nun bei De Gruyter digital zugänglich sein wird. Damit wird eine Goldmine nicht nur geistes- und kulturwissenschaftlicher Forschung leichter zugänglich, die für viele im Westen überhaupt erst noch zu entdecken ist. Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, vormals Preußische Akademie der Wissenschaften, freut sich über bessere Zugänglichkeit ihrer eigenen Veröffentlichungen, Berichte und Jahrbücher und Forschungsunternehmen ebenso wie die Publikationen ihrer Mitglieder. Woher kommen nun nur die Monate Leseferien für alle Neugierigen?“, sagt Professor Christoph Markschies, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

„Der Akademie Verlag war der größte und wichtigste wissenschaftliche Verlag der ehemaligen DDR. Dessen Bucharchiv bildet somit den Kern des wissenschaftlichen Erbes der Deutschen Demokratischen Republik in all seiner Breite und Vielfalt ab. Ich hoffe, dass wir mit der Digitalisierung des Archivs einen Beitrag zur Bewahrung und Erforschung der deutschen Wissenschaftsgeschichte im zwanzigsten Jahrhundert leisten können – und, dass Forschende und Interessierte von den digitalisierten Titeln regen Gebrauch machen werden“, sagt Carsten Buhr, Geschäftsführer bei De Gruyter.

www.degruyter.com

 

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