Recht

75 Jahre Bund-Verlag Wissen, wie Betriebsräte ticken

Aus: fachbuchjournal-Ausgabe 3/2022

Vor wenigen Wochen wurden die letzten Wahlurnen geschlossen, Stimmzettel gezählt und das Votum der Belegschaften dokumentiert. Turnusmäßig alle vier Jahre finden in Deutschland Betriebsratswahlen statt. Ob 5-Personen-Betrieb, Mittelständler oder Dax-Schwergewicht – landauf, landab konstituieren sich in den Unternehmen derzeit zehntausende Gremien neu, nehmen ihre Arbeit auf und positionieren sich für die kommende Legislatur. Ganz gleich, ob im Amt bestätigt oder frisch gewählt – Experten der DGB-Gewerkschaften gehen davon aus, dass im Jahr 2022 rund 30 % der Betriebsräte erstmals dieses Ehrenamt wahrnehmen – die Aufgaben für die betrieblichen Interessenvertretungen sind vielfältig und erfordern fundiertes Know-how. Denn bereits die grundlegenden Mitbestimmungsthemen, z.B. wenn es um Arbeitszeit, Urlaub, Entgelt oder mobile Arbeit geht, haben es rechtlich in sich. Von Fragen zur Einigungsstelle, zum Beschäftigtendatenschutz oder gar zu verbindlichen Regelungen für einen sozialverträglichen Betriebsübergang ganz zu schweigen.

Aber: Betriebsrat ist kein Ausbildungsberuf. Hier stehen – je nach Gremiengröße freigestellt oder nicht – die gewählten Frauen und Männer vor einer Vielzahl von Herausforderungen und bewegen sich auf zum Teil unbekanntem, juristisch oft komplexem Terrain. Betriebsräte, vor allem die „Neuen“ im Amt, müssen daher viel und vielfältiges Wissen tanken, damit sie die Interessen der Beschäftigten kompetent vertreten können. Gefragt sind verlässliche und verständliche Fachinformationen – in Form von Büchern, Zeitschriften oder Online-Datenbanken – die das notwendige Rüstzeug für das Tagesgeschäft im Betriebsrat zur Verfügung stellen.

Seit nunmehr 75 Jahren bietet der Frankfurter Bund-Verlag dafür solide und fundierte Unterstützung. Das rund 50-köpfige Team aus Redakteuren, Lektoren, Vertrieblern und Marketingspezialisten zählt in Deutschland zu den führenden Fachverlagen für die Zielgruppe der Betriebs- und auch Personalräte. Hier erscheinen – natürlich rechtlich stets Up-to-date – echte Klassiker der Betriebsratsliteratur und ständig eine Vielzahl von Print- und Online-Neuerscheinungen, speziell zugeschnitten auf die Interessenvertretung und für die erfolgreiche Durchsetzung von Arbeitnehmerrechten im Unternehmen. Zu den Klassikern, im Marketingsprech als „Superhelden“ deklarierten Titeln des Bund-Verlag zählen:

• Die „Arbeits- und Sozialordnung“ von Michael Kittner, mittlerweile in der 47. Auflage erschienen, liefert nicht nur über 100 Gesetzestexte, sondern weiterführende Orientierung in Form von Einleitungen, Check­ listen, Übersichten und Grafiken.

• Das Lexikon „Betriebsratspraxis von A bis Z“ von Christian Schoof bringt in mehr als 200 Begriffen alle Fragen des betrieblichen Alltags auf den Punkt und stellt, ebenso wie der „Kittner“, alle Inhalte zusätzlich online für die schnelle Recherche und regelmäßig aktualisiert zur Verfügung.

• Der Basiskommentar zum „Betriebsverfassungsgesetz“ von Klebe/Ratayczak/Heilmann/Spoo vervollständigt das „Superhelden“-Trio. Auf rund 1.000 Seiten werden hier die Basics zum BetrVG immer mit Blick auf die Belange von Betriebsräten eingeordnet und kommentiert. Dazu kommen eine Vielzahl von weiteren Fachbüchern und Informationsangeboten, die konkret die arbeits- und sozialrechtlichen Fragen auf die Praxis der Betriebsräte herunterbrechen. So beschäftigt sich beispielsweise die achtbändige Reihe „Auf den Punkt“ u.a. mit Beschlussfassung, Betriebsversammlung, Einführung in das Arbeitsrecht und dem Einmaleins der Betriebswirtschaft. Auf jeweils ca. 100 Druckseiten liefern die handlichen Bände viele Praxistipps, Beispiele und Merklisten und helfen dabei, schnell „laufen zu lernen“. Neben der „Einsteigerliteratur“ hält der Verlag eine Vielzahl von renommierten Basis-, Kompakt- und Praxiskommentierungen sowie Handbüchern bereit. Beispielhaft sind hier der Kommentar zum Betriebsverfassungsgesetz von Däubler/Klebe/Wedde oder zum Arbeitsschutzrecht von Pieper zu nennen. Dazu gesellen sich seit vielen Jahren Online-Fachmodule – nicht nur für Betriebsräte, sondern auch für Personal- und Schwerbehindertenvertretungen sowie zu Spezialthemen wie Beschäftigtendatenschutz und der juristischen Arbeitnehmervertretung.

Das zweite wichtige Standbein, neben dem umfangreichen Buch- und kontinuierlich wachsenden Online-Programm, bilden die Fachzeitschriften und Informationsdienste. An erste Stelle steht dabei die „Arbeitsrecht im Betrieb“. Seit mittlerweile mehr als vier Jahrzehnten informiert sie monatlich über alle mitbestimmungsrelevanten Themen – und zwar so aufbereitet, dass Betriebsräte, die in der Regel keine Juristen sind, die für ihre Tätigkeit wichtigen arbeits- und sozialrechtlichen Regelungen verstehen und anwenden können. Anlässlich der aktuellen Betriebsratswahlen hat die „Arbeitsrecht im Betrieb“ in drei aufeinanderfolgenden Ausgaben (April bis Juni 2022) jeweils passende Themenschwerpunkte gewählt. Experten aus der Betriebsratspraxis, der Beratung und spezialisierte Juristen liefern umfangreichen Input zu folgenden Themen: Die Rolle des Betriebsratsvorsitzenden, Rechte und Pflichten im Amt, erfolgreiches Arbeiten im Betriebsratsteam. Das Abo-Paket der Zeitschrift umfasst die gedruckten Ausgaben, drei Zugänge zur Online-Ausgabe, dem Online-Archiv, Betriebsvereinbarungen, einem Kommentar zum BetrVG, einem Lexikon sowie zum ePaper – und zusätzlich noch wöchentliche Newsletter. Und der besondere „Clou“ bei dieser Fachzeitschrift: Laut Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts vom 19. März 2014 (AZ 7ABN 91/13) ist sie ein „erforderliches Arbeitsmittel für die Betriebsratsarbeit“ – trotz Internetzugang. Dieser verbriefte Rechtsanspruch ist sicherlich auch für den Buchhandel ein interessantes Verkaufsargument.

Da besonders zum Start in das neue Amt als Betriebsrat dicke Bretter zu bohren sind, hat der Verlag aktuell die Kampagne „Ihr seid Held:innen“ entwickelt. Damit stellt er auf einer personalisierten Webseite www.neuimgremium. de einen ganzen Strauß nützlicher Materialien und Infos zur Verfügung. Die Neugewählten finden dort Antworten auf die grundlegenden Fragen zum Ehrenamt und Empfehlungen für die passende Grundausstattung des Betriebsrats mit der passenden Fachliteratur. Prof. Dr. Wolfgang Däubler, renommierter Arbeitsrechtler und Experte in allen Fragen zur Mitbestimmung, stimmt die gewählten Betriebsrätinnen und Betriebsräte in einem Grußwort auf ihr neues Amt ein und gibt Tipps, wie sie sich darin auch in schwierigen Zeiten behaupten. Registrierte Interessenten erhalten zudem in der Startphase kostenfrei einen wöchentlichen Newsletter mit Infos zu den Basisthemen, etwa zur konstituierenden Sitzung, zu Freistellung, Schulungsanspruch, Mitbestimmung bei personellen Maßnahmen und vielem mehr.

Christof Herrmann, Kommunikationsberater mit den Themen Arbeit, Recht und Wirtschaft

kommunikation@sc-herrmann.de

 

Gespräch mit Rainer Jöde, Geschäftsführer Bund-Verlag

Was ist der USP des Bund-Verlags für Betriebsräte?

Wir wissen seit 75 Jahren, wie Betriebsräte ticken. Für sie fertigen wir Fachinformationen, die genau passen. Mit der „Arbeitsrecht im Betrieb“ haben wir zudem die führende Fachzeitschrift in Deutschland – die Nr. 1 für Betriebsräte. Und unsere Website bund-verlag.de liefert verlässliche und schnelle Orientierung fürs Tagesgeschäft mit News, Praxisbeispielen und verständlichem Ar-

beitsrecht. Denn Betriebsräte sind juristische Laien. Da braucht es Können und Fingerspitzengefühl – und das haben unsere Lektorinnen und Redakteurinnen, die das juristische Handwerk gelernt haben.

Wie wirken sich die massiv steigenden Papierpreise aus?

Kurzfristig führt das zu wackeligen Kalkulationen und höheren Ladenpreisen. Auch zu Titeln, die wir erstmal nicht produzieren oder schieben. Oder zu Kuriosem. Etwa dem Umstand, dass die Druckpreise erst feststehen, wenn das Buchs schon gedruckt ist. Unangenehm! Das Fachbuch mit seiner sensiblen Marge gerät dadurch noch weiter unter Druck. Denn die höheren Preise werden durch die weiter steigenden Druck- und Energiekosten aufgefressen. Ich glaube, das wird dazu führen, dass sich digitale Alternativen noch schneller durchsetzen werden. Denn wenn ein Buch aus Kostengründen nicht gedruckt wird, bleiben seine Inhalte ja durchaus begehrt. Die Verpackung der Inhalte wechselt dann ins Digitale. Das erhöht bei eher konservativen Mediennutzern, wie beispielsweise Betriebsräten, die Notwendigkeit, rascher auf elektronische Produkte umzusteigen. ­ Wir machen Wechselangebote an Bestandskunden und ermöglichen die Wahl zwischen Print- oder Online-Abos bei unseren Zeitschriften.

Welche Vorteile kann das für die Leser und auch den Handel mit sich bringen?

Den Vorteil, die Vorteile einer Datenbank umständehalber schneller erkennen zu dürfen. Wer den Einstieg in unsere digitale Welt „Bund-Online“ wagt, wird belohnt durch schnelles Suchen und richtiges Finden. Und der Handel hat den Vorteil, seine Lager schlanker zu halten und seinen Kunden die Module und Datenbanken eines Marktführers anbieten zu können. Aber – das Buch bleibt dennoch im Rennen. Denken Sie an die Loseblattwerke – die sind auch schon sieben Tode gestorben und leben immer noch fröhlich vor sich hin.

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